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Angelika Hagedorn
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Frage von Helga W. •

Frage an Angelika Hagedorn von Helga W. bezüglich Gesundheit

Liebe Frau Hagedorn,
zur Zeit gibt es 3 Pflegestufen in die, die Patienten eingestuft werden. Dies spiegelt nicht den reallen zeitlichen Umfang des Pflegebedarfs wieder. Die Politik strebt eine 5 Stufenregelung an. Was halten Sie davon?

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Antwort von
ÖDP

Liebe Frau Weltecke-Kramer,

vielen Dank für Ihre interessante und wichtige Frage. Grundsätzlich finde ich es gut, dass man sich langsam etwas mehr Gedanken um die Pflegebedürftigkeit macht. Die Frage bleibt, ob mit der Reform alle Probleme der Pflegeversicherung gelöst werden. Nein, mit Sicherheit nicht. Überlastung, schlechte Bezahlung, zu wenig Zuwendung, Pflege als Armutsrisiko bleibt. Einen Eigenanteil der Versicherten gibt es weiterhin. Der Fachkräftemangel wird bleiben. 10.000 Pflegekräfte und Betreuer fehlen, bis 2030 werden es 100.000 sein. Ohne ausländische Kräfte geht es gar nicht. Auch fehlt ein überzeugendes Konzept, wie im eigenen Land mehr Menschen für einen Beruf in der Pflegebranche gewonnen werden können. Diese ständigen und fragwürdigen Begutachtungen stellen einen riesigen und bürokratischen Aufwand dar. Ab Sommer 2014 sollen in allen Bundesländern Tausende von Begutachtungen durchgeführt werden. Ich zweifle an der Praktikabilität. Diese Begutachtungen sollen auch wissenschaftlich begleitet werden. Auch ich meine, dass die schematische Einteilung in drei Pflegestufen überholt ist. Etwa 250.000 Demenzkranke bekommen gar keine Leistung aus der Pflegeversicherung. Bisher gab es eine Minutenpflege, die von Gutachtern penibel in Minuten ausgerechnet wurde. Hier liegt meines Erachtens das Grundproblem.
Wir haben es hier mit Menschen zu tun, Menschen, die auch eine Seele haben. Kann man Menschen in drei oder fünf Kategorien einteilen? Wir alle wollen möglichst lange leben, aber keiner will alt sein. Ich werde nie vergessen, wie eine sehr betagte Dame in einem Seniorenkreis mich verbesserte und sagte: " wir sind keine alten Menschen. Wir sind ältere Menschen".
Seitdem versuche ich nach Möglichkeit immer von älteren Menschen zu sprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Hagedorn