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Angelika Hagedorn
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Frage von Renate Katharina B. •

Frage an Angelika Hagedorn von Renate Katharina B. bezüglich Gesundheit

Liebe Angelika Hagedorn,

das Thema „Hebammen - Erhöhung der Haftpflichtprämien“ beschäftigt mich. Nicht nur, weil ich in meinem Umfeld einige Hebammen kenne, sondern weil ich der Auffassung bin, dass Geburt - Lebensumstände - Alter jeden von uns direkt, aber auch uns als Gesellschaft angehen.

Versicherer ziehen sich zurück, mit Hebammen sei kein Gewinn zu machen.
Insbesondere freiberufliche Hebammen, standen/stehen unter Druck, können die Prämien nicht mehr erwirtschaften, einige gaben/geben bereits auf.
Das kann doch nicht wünschenswert sein.

Einen guten Start ins Leben wünsche ich jedem neuen Erdenbürger!
Unbestritten trägt zu einer entspannten Geburt bei, dass eine wohnortnahe Betreuung und Versorgung der Schwangeren vor, während und nach der Geburt des Kindes gewährleistet ist.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gab nun, nach langwierigen und intensiven Beratungen und Auswertung des Abschlussberichtes der interministeriellen Arbeitsgruppe „Versorgung mit Hebammenhilfe“, seine Lösungsvorschläge wie beispielsweise „Sicherstellungszuschlag aus Mitteln der Krankenkassen“ bekannt.
Die Einrichtung eines Fonds (Modell in der Schweiz) habe keine Mehrheit finden können.

Über eine persönliche Einschätzung, die Haltung der Familienpartei, freue ich mich!

Es grüßt
Renate K. Bastian

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Antwort von
ÖDP

Liebe Frau Bastian,

das Thema Hebammen liegt der Familien-Partei und mir ganz besonders am Herzen. Meine Antwort hat etwas gedauert, weil ich noch Rücksprache mit meiner Tochter nehmen wollte, die derzeit als Hebamme in Afrika ist. Uns machen die teilweise falschen Berichterstattungen wütend. Abgeordnete einer etablierten Partei sollen behaupten, dass es sich um eine wirklich kleine Berufsgruppe handle, die vergleichsweise viel politische Aufmerksamkeit bekommen habe.

Die Lösungsvorschläge des Herrn Gröhe sind mir bis jetzt zu schwammig.
Ich finde es schlimm, dass elementar wichtige Dinge wie eine Geburt nur unter dem Aspekt der Witschaftlichkeit gesehen werden.

Die meisten Hebammen in Deutschland arbeiten freiberuflich. Viele können aber gar keine Geburten mehr betreuen, sondern bieten nur noch Vor-und Nachsorge an.
Ein großes Problem wird auch die gute Versorgung der Frühchen sein. Es wird lange Transportwege für die Schwangeren geben, sodass Hilfe erst später kommen kann. Wahrscheinlich wird die Frühchenrate ohne Hebammenbegleitung auch steigen.
Wir benötigen wohnortnahe Betreuung!

Die Petition von Bianca Kasting hat viel Aufmerksamkeit bekommen. Bundesweit gab es viele Hebammendemos, bei einigen war ich dabei.

Es bleibt zu hoffen, dass auch in der Europapolitik dieses Thema endlich an Bedeutung gewinnt.

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Hagedorn