Frage an Angelika Beer von Hayri Ö. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Beer,
ich möchte Sie gerne über die Nicht-Förderung MSOs(MigrantenSelbstOrganisation) fragen:
Wie, bestimmt auch Ihnen bekannt ist, werden bis auf paar MSOs keine andere weder noch vom Land S-H, Kreis oder Kommunen Institutioneller Zuschuss oder ähnliche erhalten. Ich meine keine Projektförderung!!
Früher hatte die MSOs über Innenministerium des Landes S-H Zuschuss bekommen, damit sie ihre Wenigkeit an die Integration beitragen und ihre Arbeit bewältigen zu können. Aber seit ca. 7 Jahre wird nicht mehr bezuschusst. Nach unserer Frage: "sagte man uns, dass die Politik so entschieden, dass kein MSO gefördert werden sollen!".
Aber alle andere Wohlfahrtsverbände, einheimische Vereine und Einrichtungen werden, wie immer, weiter gefördert, nicht nur vom Land, sondern überall!
Unsere Bundeskanzlerin Frau Merkel und Staatsministerin Prof. Frau Böhmer sagten in ihrer Reden, dass die Integration ohne die MSOs nicht zu bewältigen ist!
Wenn man die MSOs nur als ehrenamtliche Helfer sieht, dann wird es nicht gehen! MSOs und Wohlfahrtsverbände und einheimische Vereine und Einrichtungen müssen gleichberechtigt, gleiche Augenhöhe sprechen, bzw. daran arbeiten, nicht dass die Fördermittel Wohlfahrtsverbände oder einheimische Vereine erhalten und die MSOs als ehrenamtliche mitfungieren. Das wird nicht laufen und bringt keine Hilfe für die Gesellschaft und Integrationsarbeit.
Jetzt ist meine Frage: Würden Sie sich dafür einsetzen, dass die MSOs auch, min. paar Tausend Euro im Jahr, institutioneller Zuschuss vom Land erhalten?
Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
Hayri Öznarin
Stl. Bundesvorsitzender FÖTED
Sehr geehrter Herr Öznarin,
Es geht Ihnen um die institutionelle Förderung von MSOs. Nicht nur die Bundeskanzlerin, sondern z.B. auch der "Nationale Integrationsplan von 2007" sprechen Ihrem Engagement eine wichtige Rolle aus. Die Expertise des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge versucht, die Rolle der MSOs in verschiedenen Bundesländern aufzuzeigen. Auch das BEI hat 2010 eine Umfrage gestartet (leider finde ich das Ergebnis nicht).
Fakt ist leider auch, daß die institutionelle Förderung von Vereinen generell eingestellt wurde.
Ich gehe davon aus, daß die MSOs die Möglichkeit der Projektförderung nutzen, auch wenn diese Mittel in der Regel keine Personal- und Sachkosten abdecken.
Aus meiner Sicht ist Transparenz aller Aktivitäten und Projekte eine wichtige Voraussetzung, um Unterstützung zu bekommen. Als Beispiel hierfür nenne ich die Türkische Gemeinde in Neumünster:
http://tg-nms.de/index.php?id=6
Ihre Bundesorganisation "Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland" hat laut Wikipedia eine bundesweite Basis regionlar Türkischer Elternvereine. Das ist beeindruckend. Auch Ihre Website zeigt, daß Sie zahlreiche Kooperationspartner, wie zum Beispiel politische Stiftungen, haben.
Bei Ihrem Anliegen geht es um eine politische Grundsatzentscheidung, die dann für alle MSOs gelten muß. Und jene MigrantInnen aus anderen Ländern, die diese Strukturen noch nicht aufbauen konnten, gefördert werden, dies zu tun.
Unter Integrationsgesichtspunkten könnte ich mir vorstellen, daß unter Mitwirkung aller Akteure eine landesweite Analyse aller im Integrationsbereich Tätigen vorgenommen wird. Das Ergebnis hiervon könnte Grundlage für eine politische Debatte und Entscheidung sein, ob und in welcher Höhe eine institutionelle Förderung möglich ist.
Als Landtagsabgeordnete werde nach der Konstituierung des Landtages gern ein persönliches Gespräch mit Ihnen führen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Angelika Beer