Frage an Angela Kalnins von Oliver W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Kalnins,
nach den Jüngsten Ereignissen ist der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr für uns die primäre frage.
Werden sie im Bundestag einer weiteren Mandatsverlängerung zustimmen oder nicht?
Mit freundlichen Grüssen
Oliver Weber
Sehr geehrter Herr Weber,
ich kandidiere nicht für den Bundestag, sondern für den Landtag und bin daher nicht in der Situation, über Einsätze in Afghanistan abstimmen zu müssen.
Trotzdem habe ich natürlich eine Meinung zu dem Thema.
Ich glaube nicht, dass man in Afgahnistan mit militärischen Mitteln eine Demokratie einführen kann.
Die Menschen dort kennen seit Jahrzehnten nur Zerstörung, Tod und Krieg, mit wechselnden Partnern, was dazu führt, dass das Vertrauen sicher nicht wirklich groß ist.
Ich würde daher immer auf eine zivile Unterstützung setzen und versuchen, dem Land mit Aufbau, Schulen Krankenhäusern, Polizei ... auf die Beine zu helfen.
Es zeigt sich natürlich verstärkt, dass dies ohne militärischen Schutz kaum durchzuführen ist und dass dieser militärische Schutz auf Widerstände stößt. Dazu kommen noch Situationen, die auf fehlender Kommunikation beruhen, aber zum Verlust von Menschenleben führen. Die Soldaten fühlen sich zu Recht bedroht, es gibt immer wieder Anschläge und Angriffe. Dort herrscht Krieg.
Mir fehlt ein Konzept, das mit den Menschen in Afghanistan abgestimmt ist und deren Maß an Unterstützungswünschen berücksichtigt. In diesem Rahmen muss der Einsatz in einem abgesteckten zeitlichen Rahmen weiter fortgeführt werden, ich bin nicht der Meinung, dass man die Menschen jetzt einfach allein lassen darf. Wir haben Veränderungen angestoßen, dann müssen wir sie auch begleiten und ein Abzug kann nur in Absprache mit den Afghanen und schrittweise geschehen.
Ich hoffe, ich habe Ihre Frage umfassend beantwortet und freue mich auf weitere Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Angela Kalnins