Angela Dorn-Rancke
Angela Dorn-Rancke
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Mahmud K. •

Frage an Angela Dorn-Rancke von Mahmud K. bezüglich Umwelt

Hallo,

wie stehen Sie zum Hambacher Forst?

Viele Grüsse

Angela Dorn-Rancke
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr M. K.,

vielen Dank für Ihre wichtige Frage. Ich habe dazu eine klare Haltung:
Wer Wald für Braunkohle abholzt, vergeht sich an der Zukunft des Planeten. Einen 12.000 Jahre alten Wald abzuholzen, um eine Energietechnik weiter zu füttern, deren Tage gezählt sind, ist absurd. Deshalb unterstützen wir die friedlichen Demonstrationen, die sich gegen die Rodung des Hambacher Forsts einsetzen.
Wenn wir die in Paris zugesagten Klimaziele erreichen wollen, dann müssen wir raus aus der Braunkohle, dem Klimakiller Nummer 1! Das ist zudem auch für die Glaubwürdigkeit unserer Klimaschutzpolitik gegenüber den anderen Industrienationen von besonderer Bedeutung!
Stattdessen für einen Tagebau allerdings auch noch Bäume zu fällen einen wertvollen Wald zu vernichten, und eine ganze Landschaft unwiederbringlich zu zerstören ist völlig fehlgeleitet. Denn das Verhältnis von Schaden und Nutzen dieser Technik fällt katastrophal aus: Der Hambacher Wald wurde für die klima- und damit auch waldschädliche Braunkohle bereits von 4000 auf 600 Hektar geschrumpft. Dagegen wägen wir für jedes geplante Windrad, für das in der Regel weit unter einem Hektar Bäume gefällt werden müssen, zu Recht sorgfältig den Nutzen und die Auswirkungen auf Natur und Landschaft ab. Und im Gegensatz zur Kohle hilft Windkraft, die Erdüberhitzung aufzuhalten, die zusätzliche Waldschäden und Waldbrände verursacht, wie nach dem Dürresommer 2018 gut zu sehen ist. Und letztendlich wären auch Eingriffe in die Landschaft nach Ende der Nutzungsdauer sogar rückbaubar – im Gegensatz zum Tagebau, der jede Landschaft dauerhaft vernichtet!
Deshalb fordern wir GRÜNE die Aufnahme der international verbindlich vereinbarten Klimaschutzziele ins Grundgesetz – Projekte wie der Tagebau im Hambacher Wald wären dadurch nicht mehr möglich. Darüber hinaus appellieren wir an die Verantwortung der Energiekonzerne, endlich aus dem fossilen Zeitalter auszusteigen und das Auslaufmodell Kohleverstromung zu beenden. RWE hat mit der rücksichtslosen Rodung eine Grenze überschritten. Verbraucherinnen und Verbraucher haben es in der Hand, ob sie ihren Strom weiter von Unternehmen beziehen wollen, an denen RWE beteiligt ist. Der Wechsel zu Ökostrom-Anbietern, die in Erneuerbare Energien investieren, ist ein aktiver Beitrag zu mehr Klimaschutz und zur Rettung der Bäume im Hambacher Forst.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Dorn

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