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Andrew Ullmann
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Frage von Sebastian H. •

Wie lange dauert das Ende der Pandemie, bis 2023, 2024 oder länger?

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Ullmann,

seit einiger Zeit plädieren Sie in Interviews und auf Ihrem Twitteraccount dafür, dass Studien und statistische Daten ein Ende der Pandemie nahelegen. Die Zahlen des DIVI Intesivregisters sind dagegen besorgniserregend: https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen, intensivmedizinische Behandlung liegen bundesweit über denen von Anfang September 2021 und vom 25.10.2020, die freien Kapizitäten nähern sich den Tiefstständen von Nov-Dez 2021, die Einschätzung der Betriebssituation wird überwiegend als 'Eingeschränkt' beschrieben. Befinden wir uns Ihrer Ansicht nach dabei bereits in einer europäischen Endemie, bei der eventuell keine neuen Varianten von anderen Kontinenten auftreten oder wie genau ist Endemie hinsichtlich einer abklingenden pandemischen Ausbreitung trotz sehr hoher ITS-Belastung bundesweit zu verstehen? Gibt es eine oder vielleicht zwei einschlägige Studien, auf die Sie sich dabei beziehen?

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Sehr geehrter Herr H.,

wir befinden uns noch in einem pandemischen Zustand. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir uns in der Endphase der Pandemie befinden. Viele Menschen hatten bereits Kontakt mit dem Coronavirus. Wie viele genau, das wird derzeit in einer Studie im Auftrag des Bundesforschungsministeriums ermittelt.

Unabhängig davon ist klar, dass sich der Umgang mit der Pandemie im Sommer/Herbst 2022 im Vergleich zum Frühjahr 2020 verändert hat. Die Gefahr des Virus, insbesondere für vulnerable Gruppen, ist jedoch weiterhin präsent. Das sollte man nicht unterschätzen. Vulnerable Gruppen zu schützen, ist und bleibt das große Ziel. Deswegen diskutieren wir gerade über eine Maskenpflicht in Innenräumen für den Herbst. Wir haben aber mittlerweile auch andere wirksame Werkzeuge. Es gibt Medikamente, die das Virus direkt angreifen können. Wir haben Antikörper, die wir immungeschwächten Personen vorbeugend verabreichen können, um schwere Verläufe zu verhindern.

Mein Plädoyer in den vergangenen Wochen war daher darauf gerichtet, dass wir den Umgang der Erkrankung wieder vermehrt den Ärztinnen und Ärzten überlassen. Dies gilt insbesondere bei der Regelung zur Isolationspflicht.

Nichtsdestotrotz wird auch die Politik ihren Anteil leisten. Unser Bundesgesundheitsminister hat vor einigen Wochen seinen Fahrplan für den Herbst präsentiert. Das entsprechende Gesetz wird im September abschließend im Deutschen Bundestag behandelt werden. Somit ist ein sicherer Übergang zwischen der derzeitigen Hotspot-Regelung im Infektionsschutzgesetz und einer Nachfolgeregelung sichergestellt.

Mit freundlichen Grüßen

Andrew Ullmann

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