Wäre es nicht mal an der Zeit, den Wildwuchs der Zahnarzthonorare etwas einzubremsen? Hier wird bspw. mit Faktoren zu Regelsätzen nur so um sich geworfen. Alles ist aufwändig, schwierig, erschwert...
Sehr geehrter Herr Professor Ullmann
Ich möchte fragen, gibt es auch Überlegungen in bestimmten Bereichen - speziell im Bereich der Zahnärzte - hier auch mal einen quasi "Mietpreisdeckel" einzuführen. Ich meine damit, die Kosten in diesem Bereich zu reduzieren. Bedauerlicherweise habe ich persönlich auch Probleme mit den Zähnen. Mir liegt hier wieder eine Rechnung vor in Höhe von weit über 4000 Euro, Eigenanteil gut 2500. Die Rechnung fällt an für 2 Kronen und eine Brücke. Die Arbeitszeit des Zahnarztes war kaum 20 Minuten, der Arzthelferinnen ungefähr gesamt 1-1,5 Stunde. Bei den Kosten ohne Labor und Material ca. 2000,- also ein Stundenlohn von 1200-1500 €. Bei den Faktoren wird deftig mitkalkuliert, schwierig ist scheinbar jeder Vorgang. Hier werden die Regelsätze massiv ausgereizt. Wäre es nicht mal geboten, diesem Irrsinn an Honoraren eine Grenze zu setzen? Das ist ein Monatslohn eines normalen Arbeitnehmers, ich finde diesen Wildwuchs sollte man mal etwas eindämmen. Danke sehr.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und das geschilderte Anliegen. Zahnbehandlungen können mitunter zu einer erheblichen finanziellen Belastung führen – auch wenn in Deutschland ein Großteil der Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. In anderen Versicherungssystemen, wie zum Beispiel in der Schweiz, zählt die Zahnmedizin hingegen nicht zum obligatorischen Leistungskatalog der Krankenversicherung.
Gerade deshalb ist es uns ein Anliegen, die zahnmedizinische Versorgung auch künftig für die Solidargemeinschaft finanzierbar zu halten. Ein zentraler Baustein dafür ist die gezielte Prävention sowie eine umfassende Aufklärung rund um die Zahngesundheit.
Klare Regeln zur Abrechnung von zahnärztlichen Leistungen existieren bereits. Diese finden sich in Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) sowie die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Vertragszahnärzte, die gesetzlich Versicherte behandeln, rechnen zudem über den Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen mit den Krankenkassen ab.
Die Berechnung des Honorars erfolgt nach einem festgelegten System:
- Jede Leistung ist mit einer vierstelligen Ziffer im GOZ-Gebührenverzeichnis hinterlegt und besitzt eine entsprechende Punktzahl, die den Aufwand widerspiegelt.
- Ein Punkt ist mit einem festen Punktwert von 5,62421 Cent bewertet.
- Der Zahnarzt kann den Steigerungsfaktor zur Berücksichtigung der Schwierigkeit und des Zeitaufwands innerhalb bestimmter Grenzen festlegen. Der normale Faktor liegt üblicherweise bei 2,3 - höhere Faktoren müssen medizinisch begründet werden.
Für mich ist es wichtig, den Freien Beruf des Zahnarztes zu erhalten. Aus diesem Grund ist auch noch einmal hervorzuheben, dass die Tätigkeit einer Zahnarztpraxis nicht nur aus der Arbeit am Patienten besteht Praxis besteht, sondern auch aus Vorbereitung, Nachbereitung, Material- und Personalkosten, Abrechnung und nicht zuletzt Kosten für Praxis, Praxiseinrichtung und Sozialabgaben.
Mit freundlichen Grüßen
Andrew Ullmann
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Auch nach meinem Ausscheiden aus dem Bundestag werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, dass diese Problematik nicht in Vergessenheit gerät.
ich teile weder die hetzerischen, fremdenfeindlichen und rassistischen Ansichten der AfD noch ihrer verfassungsfeindliche Haltung. Weder im Bund noch in den Ländern.
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