Abnehmspritzen, Krankenkassen, Kosten..?
Sehr geehrter Herr Ullmann,
sie möchten, dass die Krankenkassen die Kosten für sog. Abnehmspritzen auch geg. Übergewicht (ohne Diabetes)
(Quelle: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/abnehmspritzen-us-pharmakonzern-eli-lilly-expandiert-auch-in-deutschland-02/100029500.html )
Langfristige Nebenwirkungen hierzu sind noch nicht ausreichend untersucht, was sagen sie hierzu?
Wieviel Geld haben sie bisher von Pharma-Unternehmen erhalten?
Würden sie sich selber als deren Lobbyisten bezeichnen?
Wären diese zusätzlichen Milliarden bei Kassenübernahme noch den Beitragspflichtigen noch zumutbar?
Danke und freundliche Grüße
W. L.
Sehr geehrter L.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Adipositas eine schwerwiegende chronische Erkrankung ist, die ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Die Betroffenen leiden unter der Adipositas selbst und haben zahlreiche Risikofaktoren für weitere schwerwiegende Erkrankungen. Wenn diese Patientinnen und Patienten nicht erfolgreich therapiert werden, dann entstehen immense Kosten, welche die Versichertengemeinschaft übernehmen muss.
Zur Behandlung dieser Erkrankung müssen Ärzt:innen im Rahmen ihrer therapeutischen Freiheit, welche auch die Anwendung von Leitlinien einschließt, auf innovative Therapeutika zurückgreifen können. Die klinische Wirksamkeit der „Abnehmspritze“ ist gegeben und deshalb kann sie als ein Teil eines ärztlich geleiteten Behandlungsplans genutzt werden. Für mich hat das dann nichts mehr von einem Lifestyle-Medikament.
Gerade die Vermeidung von Folgeerkrankungen ist ein entscheidender präventiver Effekt, der am Ende auch zu Kosteneinsparungen im System führen kann. Wir müssen allerdings auch darauf achten, dass ein Rahmen gegeben ist, der einen Missbrauch zulasten der Versichertengemeinschaft ausschließt.
Mit freundlichen Grüßen
Andrew Ullmann