Andreas Vetter
FDP
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Frage von Johannes M. •

Frage an Andreas Vetter von Johannes M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Vetter!

1. Seit mehr als einer Generation hat die FDP bei Bundes- oder Landtagswahlen kein Direktmandat mehr in Deutschland gewonnen. Warum sollte man mit der Erststimme denn Sie unterstützen?

2. Bei den letzten Wahlen wählten die "linken" Wähler immer intelligenter als die "bürgerlichen". Wenn Grüne und FDP etwa das gleiche Ergebnis bei den Zweitstimmen bekamen, schnitt die FDP bei den Erststimmen immer deutlich besser, meist doppelt so gut ab. Das ist sicherlich schön für Sie. Jedoch konnte als Konsequenz daraus, die SPD deutschlandweit bei bei vielen Wahlen Profit draus schlagen, da sie knappe Wahlkreise so häufig gegen die CDU mit den entscheidenen "Grünen-Stimmen-Splittern" gewann. Für die Ablösung von Rot-Rot jetzt in Berlin sehe ich das gleiche Phänomen herausziehen. Rot-Rot(-Grün) könnte einen knappen Wahlsieg erringen, weil die Bürgerlichen taktisch falsch wählen. Wollen Sie, und Ihre FDP-Direktkandidaten in den Wahlkreisen, einen bürgerlichen Wahlsieg gefährden?

Viele Grüße,
Johannes Müller

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Müller,

ich bedanke mich für die Fragen, die ich gerne beantworte.

Die FDP ist eine unabhängige, eigenständige Partei. Sie wirbt zuerst für sich selbst und für Ihre Konzepte einer Politik der Freiheit. Die Liberalen verfügen über eine große Zahl von engagierten Politikern, die sowohl auf bundes-, landes- als auch kommunalpolitischer Ebene aktiv sind. Die FDP ist daher in der Lage, nicht nur auf den Wahllisten, sondern auch in den Wahlkreisen den Wählerinnen und Wählern ein attraktives Personalangebot zu machen.

Ich persönlich kandidiere im Märkischen Viertel, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin. Mir liegt das Wohl dieser Region und Ihrer Bürgerinnen und Bürger sehr am Herzen. Dabei bin ich mir bewußt, dass auch für die FDP die Zweitstimme die wichtigere ist. Trotzdem freue ich mich über jede Stimme, die ich in meinem Wahlkreis für die FDP gewinnen kann.

Eins ist klar: wer fünf weitere Jahre Rot-Rot verhindern will, der muss das bürgerliche Lager stärken. Das gelingt vor allem mit einer starken FDP - allen voran mit einem guten Zweitstimmenergebnis bei der Abgeordnetenhauswahl. Ich gebe Ihnen recht, wenn Sie darauf verweisen, dass auch ein Splitting von erster und zweiter Stimme eine gute politische Wählerentscheidung sein kann.

In der Hoffnung, Ihre Fragen ausreichend beantwortet zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.

Ihr Andreas Vetter