Frage an Andreas Statzkowski von Lisa S. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Statzkowski,
aufgrund meines großen Eisportsinteresses, würde ich gerne von Ihnen wissen wie Sie die Situation der Eisportanlagen in Berlin beschreiben würden.
mit feundlichen Grüßen,
Lisa Schmidt
Sehr geehrte Frau Schmidt !
Danke für Ihre Anfrage.In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Sportausschusses in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf und zuständiger Bezirksstadtrat für Sport von 1995 bis 2001 habe ich mich intensiv mit dem Thema ihrer Frage beschäftigt.Der Berliner Senat hat dem Bezirksamt Charlottenburg bereits vor ca. zehn Jahren schriftlich konstatiert, dass es einen erheblichen Fehlbedarf an Eissportflächen gibt. Senator Böger verwies darauf, dass kein Bezirk eine Eissportanlage für die Investitionsmaßnahmen angemeldet hätte.Da es sich bei Eissportanlagen um eine "Sonder-Sportanlage" handelt, war das Argument von Böger schon damals falsch. Trotzdem meldeten wir den Neubau einer Eissportanlage für den Breiten- und Jugendsport an der Glockenturmstraße zur Investionsplanung an. Die Planung wurde zunächst akzeptiert, allerdings drei Jahre später kurz vor dem Beginn der ersten bauvorbereitenden Maßnahmen vom Senat gestoppt. Jetzt soll nach Aussagen des rot-roten Senats gegenüber den Eissporttreibenden und dem Landessportbund die Anlage doch gebaut werden, da man die Deutschlandhalle als Eissporthalle abreissen will. Das Projekt ist aber weder als Investionsmaßnahme angemeldet worden noch gibt es konkrete Schritte es zu verwirklichen. PDS-Senator Wolf äußerte, dass Private die Finanzierung übernehmen sollen. Eine konkrete Umsetzung fehlt und kann auch auf diesem Weg nicht realisiert werden, da private Investoren Geld verdienen wollen, aber nach dem Sportfördergesetz die Nutzung der Sportanlagen durch die Vereine kostenfrei erfolgt. Unter Rot-Rot ist auf lange Sicht der Neubau einer Eissportanlage an der Glockenturmstraße nicht in Sicht.Parallel ist zu befürchten, dass im kommenden Winter PDS-Senator Wolf wieder versuchen wird, die Deutschlandhalle als ein Symbol des Westteils der Stadt unter fadenscheiningen Vorwänden zu schließen und wenn möglich abzureissen. Damit hätten die vielen Eissporttreibenden, die jetzt in der Halle untergebracht sind, ihre dringend benötigte Trainingsstätte verloren, ohne dass es einen Ersatz geschweige denn ein Verbesserung ihrer Situation gäbe.Um die Situation der Sportler zu verbessern, hat das Bezirksamt darüber hinaus im Jahr 2000 beschlossen, die stillgelegte Eisbahn auf dem verpachteten Gelände des Berliner Schlittschuh-Clubs zu reaktivieren. Gelder aus dem Schul-und Sportanlagensanierungsprogramm wurden bewilligt. Kurz vor der Umsetzung stoppte der neugewählte SPD-Sportstadtrat die Sanierung und lenkte die Gelder mit Unterstützung der rot-grünen Mehrheit im Bezirk um. Unter Rot-Grün im Bezirk ist die Reaktivierung der Eissportfläche des Berliner Schlittschuh-Clubs nicht in Sicht.Fazit: Anstatt die zwei dringend benötigten zusätzlichen Eissportanlagen den Sportlern zur Verfügung zu stellen, steht nun keine der zwei Anlagen zur Verfügung und kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass bei einer Fortsetzung der rot-roten Koalition auch die Deutschlandhalle als Eissportfläche zukünftig ausfällt.Die CDU hat aber bereits bewiesen, dass sie das Problem grundsätzlich lösen will und zukünftig neue Eissportflächen zur Verfügung stehen würden.Mit freundlichem Gruß
Ihr
Andreas
Statzkowski