Frage an Andreas Schwab von Katrin J. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Dr. Schwab,
mich würde interessieren, welchen neuen amerikanischen Präsidenten Sie sich im Hinblick auf die fortschreitende Integration Europas und das "Wohl der EU" wünschen und weshalb.
Des weiteren, würde mich interessieren, wie Sie zu der Wahlkampf-Führung (im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in den USA) stehen.
Viele Grüße aus der Goldstadt Pforzheim,
Katrin Jähnke
Sehr geehrte Frau Jähnke,
Herzlichen Dank für Ihre Zuschrift, die mich ehrt, wenngleich ich mir bewusst bin, dass meine Meinung in den USA wenig zählen wird. Ich hoffe, dass wir einen US-Präsidenten bekommen, der stärker als bisher versucht, gemeinsam mit anderen Staaten wie z.B. der EU die wichtigen Herausforderungen der Erde zu meistern: Bekämpfung des internationalen Terrorismus, Gestaltung der Globalisierung nach dem Vorbild der sozialen Marktwirtschaft, Kampf gegen Armut und Hunger, Schutz von geistigem Eigentum, Vermeidung von bewaffneten Konflikten. Die EU jedenfalls ist fest davon überzeugt, dass die Welt eine Führungsmacht braucht, die aber so führt, dass sie gemeinsame Entscheidungen mit anderen Partnern in der Welt vorbereitet und mit diesen gemeinsam durchführt.
Nach meiner Auffassung dürften beide Kandidaten dann, wenn sie gewählt sind einen neuen Weg für die internationale Zusammenarbeit wählen, und sich damit vom jetzigen Präsidenten unterscheiden. Allerdings glaube ich, dass ein Präsident Obama in Fragen des Welthandels ein sehr viel schwierigerer Partner sein wird als der Gegenkandidat. Aber diese Fragen werden wir uns stellen, wenn es soweit ist.
Was den Wahlkampf angeht, so bin ich froh, dass wir in Europa nicht mit vergleichbaren Mitteln Wahlauseinandersetzungen führen. Jeder Kandidat ist eine Persönlichkeit, die zu respektieren ist. Das gelingt in den USA nicht immer.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schwab