Werden Sie sich für die Erforschung von Long-COVID & ME/CFS einsetzen & für ausreichend finanzielle Mittel im Haushalt der EU sorgen? Wie sieht Ihre Unterstützung aus?
Im COVI Bericht wurde der Handlungsbedarf zur weiteren notwendigen Erforschung postinfektiöser Erkrankungen&ME/CFS, finanz Unterstützung für Forschung&Zulassung für passende Medikamente festgestellt&beschlossen.
Nach Angaben der WHO sind über 36 Mio Menschen in Europa von Long Covid betroffen. Viele von ihnen leiden an der schweren neuroimmunologischen Erkrankung ME/CFS, die von allen chronischen Krankheiten mit die geringste Lebensqualität aufweist. Vorpandemisch ist von mindestens 17 Mio ME/CFS Erkrankten auszugehen (Dunkelziffer nicht feststellbar)
Bislang gibt es weder Therapien, Medikamente, noch Anlaufstellen für die Betroffenen. Neben dem individuellen Leid verursacht Long COVID auch einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden, da ca 60% der Erkrankten nicht mehr erwerbsfähig sind,auf Pflege angewiesen sind. Allein für DE wird der wirtschaftliche Schaden im Jahr 21 auf über 5,7Milliarden Euro geschätzt.
https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/
https://www.mecfs.de/longcovid/
Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 26. Juli 2023 zu ME/CFS und Long COVID.
Ich bin in meinem Wahlkreis dazu bereits von einigen Betroffenen angesprochen worden. Auch im Sonderausschuss des Europäischen Parlamentes zur Aufarbeitung der COVID-19-Pandemie wurde das Thema in den letzten Monaten sehr prominent thematisiert.
Das Parlament hat die Europäische Kommission mehrfach aufgefordert hat, in diesem Bereich aktiver zu werden. Seit Beginn der Pandemie hat die Kommission für die Ursachenforschung im Bereich Long COVID mit 110 Millionen Euro auch bereits erhebliche Ressourcen bereitgestellt. Staatenübergreifende Forschung und Koordination ist essentiell, um die Auswirkungen von Long COVID Syndrom wirksam zu bekämpfen. Ganz konkret fördert die EU daher zum Beispiel ein Forschungsprojekt über die langfristigen Folgen einer Corona-Erkrankung, das vom Universitätsklinikum in Helsinki geleitet wird. Weitere Länder wie Deutschland, Estland, Italien oder die Niederlande sind an der Forschung beteiligt.
Für Betroffene in Deutschland gibt es das Informationsportal www.longcovid-info.de, das wichtige Informationen und Anlaufstellen bietet. Gemeinsam mit den CDU/CSU-Kollegen im Europäischen Parlament halte ich jedoch auch weitere Maßnahmen zur Forschungsförderung und Mittel für die Unterstützung der Betroffenen für erforderlich, und werde mich daher in dieser wichtigen Angelegenheit weiter einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Andreas Schwab