Frage an Andreas Schwab von Matthias W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Schwab,
weshalb haben Sie am 13.4.16 der Resolution zur Neuzulassung des Herbizids Glyphosat dafür gestimmt?
Was soll ich mit Ihrer Aussage dazu anfangen?
Zitat:
„Derzeit gibt es noch keine Alternative zu Glyphosat, insofern hätte ein sofortiges Verbot den Einsatz noch schädlicherer Pflanzenschutzmittel gefördert.“
Warum geht es nicht ohne Giftstoffe? Wie reich sollen Monsanto & Co. noch werden?
Halten Sie es nicht für angebracht endlich das Vorsorgeprinzip anzuwenden, um weiteren Gesundheitsschaden vom Volke abzuwenden? Steht nicht im Grundgesetz, daß wir ein Recht auf unversehrte Gesundheit haben?
Ich fordere dieses Grundrecht von Ihnen ein, Herr Dr. Schwab! Und zwar mit Nachdruck!
Setzen Sie sich doch für die Förderung der ökologischen Landwirtschaft ein. Das hat Zukunft und hilft uns allen! O.K. außer vielleicht Monsanto & Co. Doch die sind ja nicht das Volk.
Ich empfehle Ihnen auch wärmstens an der Aktion von foodwatch teilzunehmen, wenn Ihnen unsere Gesundheit noch am Herzen liegen sollte:
https://www.foodwatch.org/de/informieren/glyphosat/2-minuten-info/
Nur Mut!
Mit freundlichen Grüßen
M. W.
Sehr geehrter Herr W.,
ich danke Ihnen vielmals für Ihre Zuschrift und möchte gerne auf Ihr Anliegen eingehen.
Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat hat sich zu einem der wichtigsten Pflanzenschutzmittel der konventionellen Agrarindustrie entwickelt. Ein sofortiges Verbot, bei dem Glyphosat ab dem 30. Juni diesen Jahres aus dem Verkehr genommen werden müsste, würde bedeuten, dass die europäischen Agrarbetriebe ihren Anbau bis zu diesem Datum komplett umstellen müssen. Das ist unmöglich und würde erhebliche Schäden für die Agrarbetriebe und für unsere europäische Wirtschaft bedeuten.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Glyphosat sind umstritten, weswegen wir uns als CDU/CSU im Europäischen Parlament für eine lediglich befristete Verlängerung der Zulassung unter sehr strengen Auflagen eingesetzt haben. Der Kompromissvorschlag, den wir im Europäischen Parlament durchsetzen konnten sieht eine Zulassung um 7 weitere Jahre vor, anstelle von 15 Jahren, wie ursprünglich von der Europäischen Kommission vorgeschlagen. Unser Kompromissvorschlag sieht zudem vor, dass die Europäische Kommission die Genehmigung für Glyphosat bei Vorliegen neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse vor Ablauf der 7 Jahre entziehen kann.
Das Europäische Parlament ist in dieser Frage nicht am Mitentscheidungsverfahren beteiligt. Der zuständige EU-Fachausschuss, am dem die EU Kommission und Vertreter der Mitgliedstaaten teilnehmen, hat derzeit noch keine Einigung gefunden. Ich hoffe, dass die letztendliche Regelung sich am Kompromissvorschlag des Europäischen Parlaments orientieren wird.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen.
Ihr
Andreas Schwab