Frage an Andreas Schwab von Georg Z. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dr. Schwab,
haben Sie bei der Plenarabstimmung am 13. April 2016 über den Entschließungsantrag zum Entwurf einer Durchführungsverordnung der Kommission zur Erneuerung der Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat für oder gegen die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat gestimmt? Falls Sie dafür gestimmt haben, ersuche ich Sie um Begründung Ihrer Entscheidung.
Mit freundlichen Grüßen
G. Z.
Sehr geehrter Herr Z.,
vielen Dank für Ihre Zuschrift zum Thema Glyphosat und für Ihr Interesse an meiner Position. Gerne möchte ich auf Ihre Anfrage eingehen.
Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Verlängerung der Zulassung von Glyphosat um die Maximaldauer von 15 Jahren und ohne bedeutende Auflagen haben wir als CDU/CSU strikt abgelehnt. Stattdessen konnten wir unseren Kompromissvorschlag, das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat zeitlich begrenzt und nur unter strengen Auflagen zu verlängern, letzte Woche mit deutlicher Mehrheit im Europäischen Parlament durchsetzen.
Derzeit gibt es noch keine Alternative zu Glyphosat, insofern hätte ein sofortiges Verbot den Einsatz noch schädlicherer Pflanzenschutzmittel gefördert. Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir vor allem dafür sorgen, dass Glyphosat nur in dem von uns bestimmten strikten rechtlichen Rahmen eingesetzt wird. Das haben wir durch unseren Kompromissvorschlag im Parlament erreicht. Unter anderem beinhaltet unser Kompromissvorschlag, dass die Verwendung von Glyphosat unmittelbar vor der Ernte verboten werden soll. Dies ist eine wichtige Errungenschaft, da Pflanzenschutzmittel, wenn sie kurz vor der Ernte eingesetzt werden, umso mehr Rückstände in Nahrungsmitteln hinterlassen.
Ich kann gut verstehen, dass sich viele Menschen im Zusammenhang mit Glyphosat Sorgen machen und insbesondere deswegen bin ich froh, dass der von der CDU/CSU-Gruppe vorgeschlagene Kompromissvorschlag, der einen verantwortungsvollen Einsatz von Glyphosat unter strengen Auflagen vorsieht, vom Europäischen Parlament angenommen wurde.
Ich hoffe, sehr geehrter Herr Jost, dass ich Ihnen mit diesen Informationen behilflich sein konnte und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Andreas Schwab