Frage an Andreas Scheuer von Ricarda H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Herr Scheuer,
leider darf ich nicht so beleidigend antworten, wie Sie die Hälfte der Bevölkerung ansprechen, nämlich Frauen jeden Alters.
https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-03/sexismusvorwurf-andreas-scheuer-fahrradhelm-kampagne-verkehrsministerium
Zitat: "Das Verkehrsministerium teilte mit, ... die Kampagne (solle) "aufrütteln und polarisieren" ... "Dass es so viele Vorwürfe des Sexismus geben würde, hat uns dann doch ein wenig überrascht", sagte Hauptgeschäftsführer Christian Kellner dem MDR. Bei der Ausarbeitung sei ihm zufolge extra darauf geachtet worden, dass die Kampagne nicht sexistisch sei."
Sexistisch ist schon die Annahme, nur eine posende junge Frau in Reizwäsche auf einem zerwühlten Bett "rüttelt" den verwirrten Verstand des männlichen Betrachters auf und gibt ihm ein, ein Helm im Straßenverkehr rettet Leben. Daran ändert auch die Beigabe eines jungen Mannes mit freiem Oberkörper nichts. Meine Erfahrung: in der nächsten Szene benötigt das Paar ein Kondom und keine Helme.
Ich erkenne die schlüpfrige Doppeldeutigkeit der Worte "Verhütung" und "Verkehr" in dieser Kampagne, beschäftige mich selbst im Straßenverkehr aber nicht mit Sex und denke beim Sex nicht, Hilfe, wo ist mein Helm. Was soll dieser Blödsinn. Mein ist gesunder Menschenverstand ist im Kopf angesiedelt und nicht im Genitalbereich. Bei Männern scheint das umgekehrt zu sein. Diskutieren sie das in der Männerrunde, wird's auch nicht sexistisch.
Als Verkehrsminister Deutschlands sind Sie zuständig für Schiene, Straße, den Luftraum und Infrastruktur.
Verunglimpfende Werbung für Männer auf Kosten von Frauen gehört nicht zur Aufgabe Ihres Ministeriums.
Führen Sie eine allgemeine Helmpflicht für Zwei- und Dreiräder im Straßenverkehr ein, statt Sinn entleerte "Grüße aus der Lederhose" zu verbreiten.
Wann gibt es aus Ihrem Ministerium Gesetzentwürfe zu dringenden Problemen wie die Stärkung des ÖPNV und der Bahn oder ein Tempolimit, das die Mehrheit der Bürger*innen fordert?
R. H.