Frage an Andreas Scheuer von Michael F. bezüglich Verkehr
In der aktuellen Berichterstattung heißt es nur Sie sind gegen ein Tempolimit, ohne dass mögliche Alternativen diskutiert werden. Ich wollte mal direkt nachfragen, wie denn Ihrer Meinung nach Modelle aussehen könnten, die a) des Deutschen liebstes Spielzeug weiterhin schnell fahren lassen und b) der Luftreinheit dienlich sind.
Mir persönlich fällt sofort ein Kompromis ein: ein Schrittweise abzusenkendes Tempolimit für Verbrennungsfahrzeuge (z.B. 180km/h ab 2020 und dann jedes Jahr 10km/h weniger bis zu einer fixen Begrenzung von 120km/h), wobei elektische Fahrzeuge von dieser Beschränkung ausgenommen werden - sie können weiterhin mit 280km/h durch die Gegend düsen, wo Straßen und Verkehr es zulassen.
Vorteile:
- Langsameres Fahren bei Verbrennungsfahrzeugen vermindert den Verbrauch und damit den Schadstoff-Ausstoß -> gut die Luft und Lautstärkepegel an Autobahnen
- Es würde die Menschen eher motivieren in E-Autos zu investieren (da sie damit weiterhin ohne Geschwindigkeitslimit unterwegs sein können) -> das würde auch die Automobil-Industrie dazu motivieren noch mehr Forschungs- und Investitionsaufwand in E-Mobilität zu stecken (Akku-Herstellung in Deutschland, schnellerer Aufbau einer Ladestations-Infrastruktur, ...) - diese Ziele sollen aber sowieso erreicht werden.
- Sobald der Anteil der E-Autos entsprechend hoch ist besteht quasi erneut keine Geschwindigkeitsbegrenzung
Nachteile:
- Wertverlust aktueller Verbrenner (was aber nicht schlimm wäre, da sie ja weiterhin fahren dürften - sie wären also nicht wert- und schon gar nicht nutzlos, sondern weiterhin ein vollwertiges Transportmittel)
- Die Autobauer werden apokalyptische Hiobsbotschaften von Jobverlusten verbreiten, weil E-Motoren weniger komplex als Verbrenner sind -> in meinen Augen ein fadenscheiniges Argument, denn die bisherigen Aussagen in diese Richtung gingen davon aus, dass Akkus fertig gekauft werden. Eine Option ist aber Fachpersonal auch beim Thema Akkus in Deutschland zu beschäftigen.