Mann Anfang 30 mit Brille, Wollpullover und Bart
Andreas Schäfer
Partei der Humanisten
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Frage von Armin S. •

Wird Homöopathie gefördert oder behindert?

Mann Anfang 30 mit Brille, Wollpullover und Bart
Antwort von
Partei der Humanisten

Lieber Herr Seideneder,
 

Aus kritisch-rationaler Sicht bekommt Homöopathie in Deutschland bereits zu viel Aufmerksamkeit. Die Homöopathie als angebliche Alternativmedizin, die nichts als Placebos darstellt, kann keine Evidenz-basierte medizinische Behandlung ersetzen.

Als Partei, die sich wissenschaftlichen Werten und Aufklärung verschrieben hat, sehen wir die Anwendung von Homöopathie grundsätzlich kritisch. Die vermeintlichen Wirkmechanismen der Homöopathie stehen im Widerspruch zu elementaren Erkenntnissen der Naturwissenschaften. Weder kann durch Stoffe, welche beim gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorrufen können (“Simile-Prinzip”), eine Krankheit geheilt werden noch kann durch eine Verdünnung („Potenzieren“) eine Heilwirkung verstärkt werden. Homöopathische Produkte gelten lediglich aufgrund einer Sonderstellung im Arzneimittelgesetz als Heilmittel. Sie müssen keine pharmakologische Wirkung besitzen, um zugelassen zu werden. Ein Zulassungssystem, in welchem alle Produkte, außer den homöopathischen, empirische Evidenz aufweisen müssen, lehnt die Partei der Humanisten strikt ab. Die Selbsttäuschung von Patienten und Therapeuten darf demnach auch keine Kassenleistung sein.

Homöopathische Präparate und Behandlungsmethoden sollen auch weiterhin privat oder durch eine Zusatzversicherung finanziert werden können, dürfen jedoch nicht durch irreführende Werbung als medizinisch wirksam angeboten werden. Universitäten sollten nicht länger Zeit und Geld in die Einrichtung von komplementärmedizinischen Lehrstühlen und Studiengängen investieren, wenn diese nicht darauf ausgerichtet sind, diese wissenschaftlich und ergebnisoffen zu erforschen.

Unser Ziel ist es, Patienten vor unseriösen Angeboten zu schützen und ihnen eine Entscheidung aufgrund von sachlichen Informationen über ihre Therapie zu ermöglichen.

Vielen Dank für Ihre Frage.