Frage an Andreas Molau von Angela S. bezüglich Wirtschaft
Guten Tag, Herr Molau,
wie stehen Sie zu dem Nichtraucherschutzgesetz?
Tabak zu konsumieren ist in unserem Staat vollkommen legal und beschert eine Steuereinnahme von immerhin 14 Millarden Euro, aber beim freiwilligen Besuch einer Gaststätte müsssen Nichtraucher vor den Gefahren des Passivrauchens durch eben dieses legalen Produkts geschützt werden.
Ich empfinde das Gesetz als eine sehr undemokratische Lösung, verbunden mit hohen Umsatzeinbußen in der Gastronomie. 2000 Kleinbetriebe in Nds bangen um ihre Existenz.
Wie würden Sie dem entgegenwirken oder welche Regelungen könnten Sie sich vorstellen?
MfG.
Angela Schoppe
Sehr geehrte Frau Schoppe,
man muß kein Raucher sein, um das jetzt auch für Niedersachsen geltende Nichtrauchergesetz ziemlich merkwürdig zu finden. Man muß kein Populist sein, um als Politiker seine Abschaffung zu fordern – das tue ich ausdrücklich, und ich habe als bekennender Nichtraucher auch die Volksinitiative gegen das Gesetz unterstützt. Eine auf Beliebtheit angelegte Politik springt wahrscheinlich auf den Gesundheitszug auf und hat ein furchtbar gutes Gewissen, wenn sie glaubt, der Staat hat jetzt mal so richtig durchgegriffen. Hat er das? Was ist mit dem Gesetz gewonnen? Sollen die Nichtraucher geschützt oder nur die Raucher geächtet werden. Mit dem Ächten hat es unsere Gesellschaft ja.
Das Nichtrauchergesetz zeigt auch in Niedersachen, daß sich der Staat immer dann einmischt, wenn er es lieber lassen sollte. Statt Verbrechen zu bekämpfen, schickt man lieber Politessen auf Beutezug oder stellt Radaranlagen für Schnellfahrer auf. Und statt Geld in den Breitensport zu stecken, bläst man nun also zum Halali gegen die Raucher. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie die Blockwarte von nebenan die kecken Kneipenraucher notieren. Spitzeldienst ist sowieso Mode.
Dabei wäre doch alles so einfach. Kneipen, die meinen, man sollte das Rauchen verbieten, könnten das an ihre Türe heften. Kneipen, die den blauen Dunst schätzen, sollte man qualmen lassen. Ist der so genannte mündige Bürger nicht mündig genug, dann selbst zu entscheiden, wo er hingeht? Politik und Gesetze sind hier überflüssig.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Molau