Frage an Andreas Molau von Christian W. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Molau,
ich finde Ihre Antworten auf die bisherigen Fragen sehr interessant und teilweise auch überraschend. Ich habe auch Wahlkämpfe in anderen Bundesländern verfolgt. Sie sind der erste Kandidat der NPD, der sich tatsächlich von den Verbrechen im Nationalsozialismus distanziert.
Meine Fragen an Sie daher:
1. Warum engagieren Sie sich gerade in der NPD? Sie wirken nicht wie der typische NPD-Vertreter bei den Wahlkampfveranstaltungen, die ich persönlich bereits gesehen habe.
2. Finden Sie die beisherigen Auftritte der NPD in den Landtagen von MV und vor allem in Sachsen nicht ebenso fürchterlich wie ich? Der Abgeordnete Menzel schmuggelte eine Waffe in den Landtag, warb mit Patronenhülsen für die Todesstrafe und bekannte sich öffentlich zu Adolf Hitler. Der Abgeordnete Paul musste wegen Delikten hinsichtlich Kinderpornographie zurücktreten. Die Oberdemagogen Gansel und Apfel bieten Beiträge, die auch von Goebbels hätten stammen können und sind darauf auch noch stolz.
3. Können Sie garantieren, dass sich eine NPD-Fraktion in Niedersachsen, wenn sie denn gewählt werden würde, anders präsentieren würde als ihre Kollegen in den neuen Bundesländern?
Danke vorab für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Wilkens
Sehr geehrter Herr Wilkens,
ich engagiere mich bei der NPD, weil ich glaube, daß moderne Politik national sein muß. Ich erinnere mich an ein Flugblatt, das mich als Schüler das erste mal zum Nachdenken bewegt hat. »Welt der tausend Völker« war es in etwa überschrieben. Es gibt selbstverständlich den Mißbrauch dieses Gedankens. Der gesamte Imperialismus des 19. Jahrhundert, vornehmlich aus Europa, hat der Welt und dem nationalen Gedanken viel Schaden zugefügt. Ich bin aber fest davon überzeugt, daß Völkerachtung am Ende nur dann Wirklichkeit werden kann, wenn man seine eigene Identität gefunden hat. Die griechischen Philosophen sprechen vom »Erkenne Dich selbst« – ein faszinierender Gedanke. »Erkenne Dich selbst« – und man könnte hinzufügen, dann kann man auch die Welt erkennen. Die Wurzeln der NPD liegen im deutschen Idealismus und in den nationalen Gedanken der 48er Revolutionäre. Leider machen die Medien in der Regel jede Diskussion unmöglich, um dies darzustellen.
Das führt direkt zu zwei: Die ständigen Repressionen auf NPD- Mitglieder – Berufsverbote, Ausgrenzung,… – führen natürlich auch auf unserer Seite zu Aggressionen. Sie sollten einmal erleben, wie es ist, wenn man von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort geht und überall kalt lächelnd rausgeworfen wird. Was die Etablierten im »Kampf gegen rechts« »feiern«, ist in Wirklichkeit das Aggressionspotential von morgen. Was die bisherigen »Auftritte« anlangt, so bitte ich um Fairness: Zunächst, auch hier berichten die Medien nichts von der sachlichen Arbeit unserer Fraktionen. Warum? Wenn der MDR zum Beispiel einen Beitrag zur Sachsen-LB senden, hat der Hörer den Eindruck, es gibt die NPD-Fraktion überhaupt nicht. Von beiden Fraktionen wurden gute Vorschläge eingebracht. Und was noch wichtiger ist: Manche Vorschläge wurden später einfach von anderen Parteien wieder eingebracht und beschlossen. Die NPD bewirkt also indirekt schon etwas durch ihre Existenz. Sie können das mit den Grünen vergleichen, die am meisten bewirkt haben, als sie noch keine »Maßanzüge« trugen. Was die von Ihnen angesprochenen Personen anlangt, so gibt es da sicher Unterschiede. Menzel wurde aus der NPD ausgeschlossen. Paul wurde meines Wissens noch nicht verurteilt. Holger Apfel und Jürgen Gansel spitzen als Politiker selbstverständlich, so wie die Vertreter anderer Parteien, zuweilen zu. Polemik ist Teil der politischen Auseinandersetzung. Aber auch hier müssen Sie sich ehrlich die Frage vorlegen: Warum hat Holger Apfel in all den Jahren nie die Gelegenheit bekommen, in einer Sendung des MDR einmal Stellung zu nehmen, obwohl er in Umfragen vor der SPD liegt? Erst eine solche Auseinandersetzung würde ein Urteil rechtfertigen.
Zu drei schließlich: Alle Listenkandidaten, die durch einen Erfolg über 5 % in Niedersachsen einziehen würden, schauen Sie sich die Liste an, sind Menschen, die mitten aus dem Leben stammen. »Normale Bürger«.. Ich hätte nicht die Spitzenkandidatur angenommen, wenn ich die Mannschaft im zukünftigen Landtag nicht hätte verantworten können.
Daß die Antwort etwas lang geraten ist, sehen Sie mir bitte nach.
Mit freundlichem Gruß
Andreas Molau