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Andreas Macher
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Frage von Hans T. •

Was halten Sie von CBDCs bzw. Bitcoin?

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Es handelt sich ja eigentlich um zwei Fragen. Unsere Partei setzt sich für den Erhalt des Bargeldes ein, weil es anonyme nur teilweise nachvollziehbare Werttransfers erlaubt. In den Büchern eines Händlers taucht so immer nur der Umsatz an sich aber kein namentlicher Geschäftspartner auf.

Bei allen auf Blockchain basierenden Währungsersatzgeldern ist das anders. In der Blockchain an sich ist ja der Lauf einer jeden Werteinheit durch alle vorherigen Hände aufgezeichnet. Sind die Vorbesitzer der elektronischen Werteinheit identifizierbar, wird jeder Geldtransfer gläsern. Das macht unter anderem anfällig für feindliche Übernahmen von kleineren Unternehmen.

Bei Bitcoin wird die Anonymität nur dadurch gewahrt, dass die Besitzer über eine Zahlenid kodiert sind und es kein Verzeichnis dieser IDs mit den Namen der Walletbesitzer gibt. Sollten diese IDs meldepflichtig werden ist die Anonymität von Bitcoin auf einen Wisch dahin und auch alte Zahlungsströme vor der Deanonymisierung können dann nachvollzogen werden.

Im Falle des CDBCs sind die Kontrollmöglichkeiten noch größer. Es gibt dann ein Geldmonopol der Zentralbank, die allein entscheidet wer Geld bekommt und wer nicht. Auch kann die Währung zweckgebunden herausgegeben werden, sodass sich mit dem Zentralbankgeld mühelos ein System von z. B. Lebensmittelmarken realisieren lässt. Auch Mobilitätskontingente und weitere Rationierungen sind damit möglich. Wenn dies sinnvoll eingesetzt wird kann das aber möglicherweise auch zu guten Effekten führen. So könnte zum Beispiel der Landerwerb von Superreichen limitiert werden. Dafür ist aber eine wesentliche Voraussetzung nicht gegeben - der politische Wille dazu.

CDBCs können auch zentral ungültig gemacht werden oder abgewertet werden zum Beispiel durch Negativzinsen.

Ein Vorteil der CDBCs ist dadurch die genau regulierbare Gesamtgeldmenge. Denn damit ist die Inflation vollkommen beherrschbar. Das Grundübel unserer derzeitigen Wirtschaftsform, dass Zinsen das Wirtschaftssystem zum Wachstum zwingen, wird durch CDBCs allerdings nicht behoben. Jedoch wird es möglich durch Negativzinsen die Geldmenge an eine schrumpfende Wirtschaft anzupassen. Damit wird die Inflation der Preise vermieden. Dennoch sinkt die Kaufkraft, was für mich irgendwie auf das selbe hinausläuft. In Zeiten schwacher Wirtschaft wird der Bürger so oder so ärmer. Da bringen die CDBCs also eigentlich nichts.

Bitcoin und tausende weitere Digitalanlagen sind derzeit hochvolatile Spekulationsobjekte, obwohl Bitcoin in einigen Ländern bereits als Zahlungsmittel akzeptiert wird. Der kritische Punkt in einer Digitalgeld-Spekulation ist der Rücktausch in gängige Währung. An diesem Punkt gab es schon einige Pleiten von Wechslern. Gibt es aber keinen Wechsler ist ein Rücktausch womöglich gar nicht mehr möglich und das Digitalgeld ist damit wertlos.