Frage an Andreas Lichert von Karel M. bezüglich Finanzen
Werter Herr Lichert
Die Schulden der EU wachsen.
Werden sie bezahlt, und wenn ja von wem?
Oder glauben Sie, sie werden " abgeschrieben"?
Die "Euro-Rettung" wäre tatsächlich die erste Schuldenkrise der Menschheitsgeschichte, die mit mehr Schulden gelöst würde. Erfolgschancen? Null.
Die Staatsschulden der Euro-Länder steigen in allen großen Ländern, außer Deutschland. Und hier stagnieren sie "nur". Der "Boom" in Deutschland hat immerhin zu einer Reduzierung der Staatsschulden seit 2012 von 3% geführt!?
Dramatisch ist diese Entwicklung, weil die Niedrigzinspolitik der EZB gleichzeitig die europäischen Sparer 1 Billionen Euro, also 1.000 Mrd. Euro, entgangene Zinsen gekostet hat. Die Staaten als größte Schuldner profitieren am allermeisten. Allein für Deutschland wird dieser Verlust von einer deutschen Bank auf 436 Mrd. Euro taxiert. Diese Entlastung der Staatshaushalte wurde nirgends für nachhaltige Reformen genutzt, sondern nur zum "weiter so".
Das Kernproblem ist jedoch der Euro selbst. Ländern mit jahrzehntelanger "Weichwährungstradition" sind nun mit Deutschland und anderen Hartwährungsländern in einer Währungszone "eingesperrt", ohne die Möglichkeit durch Abwertungen Wettbewerbsnachteile ausgleichen zu können. Das heißt, diese Wettbewerbsnachteile können nur durch nominale Preis- und Lohnsenkungen behoben werden, sogenannte innere Abwertungen. Und wie gut das funktioniert, können wir seit Jahren in Griechenland besichtigen.
Das eigentlich Tragische ist jedoch, dass diese Fehlentwicklungen bereits vor der Euro-Einführung prognostiziert wurden. Man hat jedoch ganz bewusst das Euro-Projekt einer politischen Integration Europas vorgezogen, weil man wusste, dass diese niemals die Zustimmung der Völker finden würde. Das bedeutet, das Scheitern des Euro war Teil des Kalküls, um die politische Integration zu erzwingen! Die Euro-Krise ist kein "Unfall", sondern Mittel zum Zweck auf dem Rücken und zum Leidwesen Millionen europäischer Bürger.
Der "Schrecken ohne Ende" muss endlich vom "Ende mit Schrecken" abgelöst werden, auch wenn uns dieses Elitenprojekt deutlich über 1 Billionen Euro kosten wird. Verschleppung wird nur noch teurer und mehr Leid erzeugen...