Andreas Kreutzer
DIE FREIHEIT
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Frage von Ulrich O. •

Frage an Andreas Kreutzer von Ulrich O. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Kreutzer,

Die Berichte über die Zustände an den Berliner Schulen (und wahrscheinlich nicht nur dort) haben mich schockiert. Welche Änderungen würden Sie einleiten, um in den Schulen den Kindern die grundlegensten Wertevorstellungen (Achtung der Wüde des Anderen, Autorität des Lehrers, Achtung vor dem Eigentum des Anderen u.a.) zu vermitteln, die ja kaum noch in den Familien gelebt werden? Sollte man in den Schulen einen "gesunden" Mix von Schülern unterschiedlicher Herkunft ansteben? Wie kann das Bildungsniveau dauerhaft angehoben werden? Ich erlebe ständig, daß sich Jugendliche um eine Lehrstelle bewerben, die die einfachsten Kopfrechenaufgaben (plus/minus) nicht lösen können. Wohin ein niedriges Bildungsniveau und damit keinerlei Chancen auf dem Arbeitsmarkt führen, erleben wir z.Z. in Old England.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Oehme

Antwort von
DIE FREIHEIT

Hallo werter Herr Oehme!
Danke für Ihre engagierte Frage.

Als Vater von drei erwachsenen Kindern und zum Teil auch Elternvertreter kenne ich einige Probleme aus eigener Anschauung.
Kinder mit mangelhafter Förderung in der Familie und mehrmaligen Sitzenbleiben, sind zum Schluss einen Kopf größer als alle anderen in der 5. Klasse und sind geneigt die schwachen schulischen Leistungen durch körperliche Machterweise/Brutalität auszugleichen.
In einem Fall habe ich den segensreichen Einsatz eines Einzelfallhelfern (ein Nebenverdienst für junge Erwachsene) gesehen.
In einem anderen Fall ist es dazu leider nicht gekommen, da die Familie nicht mit dem schulpsychlologischen Dienst kooperiert hat.

Dann möchte ich auch einmal als Individuum meine Ansicht in den Ring werfen, dass mitunter die Lehrpläne einfach zu sehr überfrachtet sind.
Ein binnendifferenzierter Mathematik-Unterricht wäre hier hilfreich.
Was nützt es Schülern, deren Ding Mathematik nun einmal nicht ist, den ganzen Stoff zu "erleiden", wenn dann die Ausbildungsbetriebe anschließend feststellen müssen, dass der Dreisatz und die Prozentrechnung nicht sitzt?
Dann besser solchen mehr praktisch veranlagten Schülern einen reduzierte Stoffplan angedeihen lassen, damit dieser Stoff dann aber sitzt.
Natürlich auch die praktische Relevanz des gelernten immer den Schülern vor Augen führen.

Nun aber zum Berliner Parteiprogramm der DIE FREIHEIT.
Die von Ihnen angesprochenen Softskills werden sicherlich durch das Konzept von Co-Lehrern nach vorne gebracht. Vier Augen sehen mehr als zwei. Hier ist auch vom Ausschuss für Bildungsfragen daran gedacht, qualifizierte Arbeitslose als Co-Lehrer einzusetzen.

DIE FREIHEIT möchte auch die gesetzlichen Grundlagen legen, um den Spracherwerb und die Förderung von manuellen Fähigkeiten / der Motorik von Kindern abzusichern. Wenn die Eltern es nicht schaffen, ist an eine Kindergartenpflicht ab den Alter von drei Jahren gedacht. Das Gro der Familien wird das aber sicherlich nicht brauchen.

Natürlich können die Lehrer auch nur eine gute Lernmotivation aufbauen, wenn man eine Chance hat später einen Arbeitsplatz zu haben. Das war in den Siebziger Jahren noch der Normalfall, wenn ich an meine damaligen Mitschüler in der Realschule und meine Jugendfreunde denke. In den letzten Jahren ist das nicht mehr der Fall. Deshalb müssen vom Land Berlin initiiert, allen Arbeitslosen unter 25 Jahren eine Stelle zur Verfügung gestellt werden.
Dies ist eine gute Investition in die Zukunft, denn diese Generation wird schon in einigen Jahren dringend am ersten Arbeitsmarkt gebraucht werden. Wollen wir zehntausende junge Erwachsene in Berlin weiter ans Nichsttun gewöhnen? Das wäre nicht gut für die Betroffenen und auch nicht gut für unsere Berliner Gesellschaft. "Berlin verstehen" heisst eben auch die Zahl der arbeitslosen jungen Erwachsenen (Mai 2011 = 21026 Betroffene in Berlin Nord, Mitte und Süd ausaddiert) nicht weiter zu ignorieren. Siehe den Begriff "workfare" im Kapitel "Arbeit/Wirtschaft/Soziales" des Berliner Wahlprogrammes: http://www.wir-lieben-diefreiheit.de/wirtschaft-arbeit-soziales/

Weitere Details zum Thema "Schule und Bildung" können Sie hier entnehmen:
http://www.wir-lieben-diefreiheit.de/schule-bildung/

Beste Grüße
Andreas Kreutzer