Andreas
Andreas Keck
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Andreas Keck zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Chris A. •

Frage an Andreas Keck von Chris A. bezüglich Bildung und Erziehung

Hallo Herr Keck,

es ist ja sehr schön, dass wir Mütter nun eine Garantie auf einen Krippenplatz haben, aber ich frage mich heute schon, ob ich in zwei bzw. fünf Jahren meinen Beruf weiter voll ausüben kann, wenn mein kleiner Sohn in den Kindergarten bzw. in die Schule kommt. Die Nachmittagsbetreuung an Kindergärten und Schulen ist bisher noch nicht nach dem Bedarf von Berufstätigen ausgebaut. Ich höre von anderen Müttern immer, dass es viel zu wenig Hort-Plätze gibt und diese auch recht früh am Nachmittag schließen.
Welche Lösung sehen Sie hier?

Ihre Chris Adler (Mutter von einem 1 Jahr alten Sohn)

Andreas
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Adler,

auch aus meiner Sicht sind ausreichende Krippen- und Kindergartenplätze nur eine von vielen notwendigen Maßnahmen.

Im Interesse unserer Kinder, ihrer Eltern, die gerne beide arbeiten wollen (oder auch müssen), aber auch der vielen bayerischen Betriebe, die händeringend nach Fachkräften suchen, brauchen wir ein durchgängiges "Ganztagssystem´. Wobei "Ganztag" nicht nur die Kernzeiten meint, sondern auch ausreichende Angebote vor 8 Uhr und nach 17 Uhr meint - nicht jeder hat einen sogenannten "Nine-to-Five-Job".

Beim Ausbau unserer Kitas, Kindergärten und Schulen dürfen wir aber nicht primär die Betreuung im Sinne von "Aufbewahrung" im Auge haben. Unsere Kinder müssen beste Bildung genießen. Und weil unsere Kinder keine Einheitskinder sind, brauchen wir auch keine Einheitsschulen sondern ein möglichst vielfältiges System, das sehr individuell auf die Stärken und Schwächen des Einzelnen eingeht. Soziale Fairness bedeutet für mich Hilfe für die Schwächeren aber auch Inspiration und Förderung der Begabteren.

Wir müssen auch in die Aus- und Fortbildung unserer Fachkräfte in Kitas, Kindergärten und Schulen investieren. Wir müssen weg von starrer Bürokratie hin zu mehr Eigenverantwortung und individuelleren Karrierechancen. Oberstes Ziel sollte Qualität sein und diese hängt sehr eng mit Motivation zusammen.

Wir Liberale wollen weitere Investitionen in unser Bildungssystem und mehr Qualität. Wir stehen für die sogenannte Eigenverantwortliche Schule, weil wir wissen, dass Lehrer, Eltern und Schüler vor Ort besser wissen, was gut für ihre Schule ist. Wir wollen sogenannte Rhythmisierte Ganztagesangebote bei denen sich Lern- und Entspannungsphasen für die Schüler über den Tag verteilt abwechseln. Wir wollen ein vielfältiges Bildungssystem mit hoher Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Schularten um möglichst individuelle Bildungskarrieren zu ermöglichen - für Spätstarter genauso wie für kleine Genies - Herkunft und Elternhaus dürfen dabei keine Rolle spielen.

Sie sehen, das Thema ist eher komplex und einfache Antworten sind da eher schwierig. Aber eines verspreche ich Ihnen: Ich werde mich vehement für bessere Bildung einsetzen und dabei auch die Interessen arbeitender Eltern keinesfalls vergessen. Ich kenne das Problem sowohl als Vater wie auch als Arbeitgeber sehr gut.

Herzliche Grüße
Ihr
Andreas Keck