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Andreas Jung
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Frage von Enrico W. •

Frage an Andreas Jung von Enrico W. bezüglich Umwelt

Werter Hr. Jung,

der Gesetzgeber hat kürzlich einen Zwang zur Bemischung von regenerativen Kraftstoffen unter fossile beschlossen, obwohl allgemein bekannt ist, daß ein großer Prozentsatz der im Verkehr befindlichen KFZ dafür nicht geeignet sind. Schäden von volkswirtschaftlichem Ausmaß (und damit übrigends auch ein weiterer imenser CO2-Ausstoß!) wären die Folge.

Selbstverständlich ist es notwendig, den netto-CO2-Ausstoß zu minimieren, und die indirekte Nutzung von Solarenergie über nachwachsende Biomasse ist dafür ein geeignetes Mittel.

Jedoch wundert es mich stark, wo hier eine die _Notwendigkeit_ für eine zwangsweise Beimischung und damit verbundene Schädigung von millionen Fahrzeugen vorliegt !

Wäre es nicht wesentlich zweckmäßiger, einfach die CO2-neutralen Krafstoffe steuerlich zu entlasten ?
Das hätte automatisch zur Folge, daß - allein schon aus Kostengründen - die dafür geeigneten Fahrzeuge mit umweltfreundlichen Kraftstoffen betankt, die ungeeigneren jedoch nicht geschädigt werden. So kann jeder KFZ-Besitzer selbst über den für ihn günstigsten Zeitpunkt für eine Modernisierung entscheiden. Synthetische Eingriffe wie Zwänge oder Subventionen sind damit überflüssig - stören nur.

In der volkswirtschaftlichen Betrachtung wird das zu einer nachhaltigen und kontinuierlichen Optimierung führen, selbst wenn Einzelne noch für lange Zeit bei fossilen Kraftstoffen bleiben.

Der Grundgedanke ist so einfach wie entscheidend:
Umweltbelastungen müssen sich betriebswirtschaftlich als (quantitative) Betriebskosten äußern - dann, und nur dann, kann der Betriebswirt damit sinnvoll umgehen und entsprechende Entscheidungen treffen. Wenn beispielsweise ein 1kg CO2 einen Betrag X kostet, ggf. sogar die "Entsorgung" diesen Betrag X erwirtschaftet, dann kann die Wirtschaft damit gut umgehen und Lösungen finden. Immante Widersprüche zwischen Wirtschafts- und Umweltpolitik reduzieren sich damit dramatisch.

Wie stehen Sie zu dieser Thematik ?

MFG.
Enrico Weigelt,
metux IT service

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Sehr geehrter Herr Weigelt,

da genau vermieden sollte, dass mit der erhöhten Beimischungsquote ein Kraftstoff auf den Markt kommt, den viele Fahrzeuge nicht vertragen, wurde die Erhöhung der Beimischungsquote auf Eis gelegt. Ich halte das für richtig. Umweltschutz ist wichtig. Aber die Maßnahmen müssen auch sozial vertretbar sein.

Sie fragen zudem nach einer Steuerentlastung für reine Biokraftstoffe. Ich setze mich dafür ein, die Besteuerung in diesem Bereich zumindest teilweise zurück zu nehmen, diese Forderung habe ich auch in meiner Rede anlässlich der aktuellen Stunde im Bundestag zu der Frage der Biokraftstoffe im April vertreten (Plenarprotokoll 16/153). Ich hoffe, es gelingt, für diese Forderung eine Mehrheit zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Jung

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