Frage an Andreas Imhof von Andreas K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Köhler,

gern antworte ich auf Ihre Frage nach meiner Haltung zu einem Sockelbergbau bzw. einem Steinkohle-einschließenden Energiemix.

Ich will mit dem zweiten beginnen: Derzeit ist die technologische Entwicklung noch nicht soweit, den Energiebedarf allein aus erneuerbaren Energien bestreiten zu können. Erstrebenswert ist es, dies erreichen zu wollen, wobei ich derzeit nicht absehen kann, ob dies gelingen wird und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt.

Solange jedoch eine vollständige Versorgung mittels erneuerbarer Energien nicht gegeben ist, was für die nähere Zukunft zutrifft, ist ein vernünftiger Energiemix unabdingbar. Hierzu gehört sicherlich auch die Steinkohleverstromung.

Wobei sich hier, und damit sind wir beim ersten Teil, die Frage stellt, ob weiterhin auch auf heimische Steinkohle zurückgegriffen werden soll.

Die heimische Steinkohle ist in den letzten Jahren stark zurückgedrängt worden und es ist absehbar, daß, sollten sich in Bund und Land nicht bald andere Mehrheiten finden, ein vollständiges Ende der heimischen Förderung droht. Das halte ich für falsch, denn zum einen sind die Bergwerke nach wie vor wichtige Betriebe für die betroffenen Regionen, die sowohl selbst als auch bei den Zulieferern für eine beträchtliche Zahl von Arbeits- und auch Ausbildungsplätzen sorgen.

Weiterhin ist zu bedenken, daß die deutschen Bergbauausrüster, die derzeit weltweit technologisch an der Spitze stehen, vermutlich diesen Vorsprung recht rasch verlieren werden, wenn der deutsche Bergbau zum Erliegen käme. Schließlich bedeutete die Aufgabe des Bergbaus auch, daß ein über einen sehr langen Zeitraum angesammeltes Wissen ungenutzt brachliegen würde und schließlich verloren gehen wird.

Daher trete ich für den Erhalt eines Sockelbergbaus ein.

Dabei spielt auch eine Rolle, daß dadurch zumindest der Zugang zu den Lagerstätten offengehalten wird.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Imhof