Frage an Andreas Gram von Petra D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr gehrter Herr Gram,
meine Tochter geht derzeit in eine Westberliner Grundschule. Diese nennt sich »sportbetont«, was sich in meiner Wahrnehmung darin auswirkt, dass unaufwändige Sportarten wie Ballspiele oder Leichtathletik als AGs angeboten werden und Lehrer mal eben »fehlen«, weil sie mit Kindern zu irgendwelchen Wettkämpfen fahren und/oder ihre dadurch erworbenen Übermitnuten abbummeln! (!!) Nun ist meine Tochter (aus Brandenburg kommend) als sportbetont befunden worden – was zur Auswirkung hat, dass sie für irgendwelche Trainings und Wettkämpfe im Unterricht fehlt oder sogar noch Druck erhielt, als sie z.B. kein Fahrrad dabei hatte, um während des Unterrichts zu einem Wettkampf zu fahren - an dem die Klassenlehrerin mit einer Handvoll Schüler ebenfalls teilnahm, während die anderen...?
Die »an Schule machen«-Beteiligten (z.B. Lehrer, ich will hier bewußt NICHT »System« schreiben, weil daran liegt´s nicht! (wobei der Sportunterricht besser schien ;o))) in BB diskutieren wir hier nicht, doch zumindest wir haben es vorher NIE erlebt, dass auch nur eine einzige Stunde ausgefallen wäre (ja, ich weiß, es gibt auch andere Erlebnisse). Diese Woche allein waren es hier 3 Eckstunden, die wegen Krankheit ausfielen - während fleißig mit wenigen Kindern trainiert wurde.
Es mag ja schön sein, wenn Schulen sich untereinander im sportlichen Wettstreit messen – aber solange gleichzeitig nur eine einzige Stunde wegen mangelnder Lehrer ausfällt, halte ich das für völlig indiskutabel. Im Vergleich: Selbst wenn eine komplette Sportredaktion ein Zeitung erkrankt, wird keine Zeitung ohne Sportteil erscheinen...
Wie stehen Sie dazu? Was sehen Sie für Lösungsansätze? Was tun Sie, um diesen Missstand zu beheben.
Vielen Dank im voraus, mit freundlichem Gruß
Petra Dahms
Sehr geehrte Frau Dahms,
ich übernehme gerne zunächst Ihre Frage, wenngleich ich in Hermsdorf nicht kandidiere. Ich habe mich mit "meinerSchulstadträtin" Frau Schultze-Berndt kurzgeschlossen, da ich nicht der Experte im Schulbereich bin:
Zunächst folgende Hinweise wie die CDU zum Unterrichtsausfall steht:
Wie eine Schule geleitet wird und welche Prioritäten bei Unterrichtsausfall und Vertretungsstunden gesetzt werden, liegt in Händen der Schulleitung - und damit der Senatsverwaltung.
Prinzipiell ist aber immer zu beklagen, dass die Lehrer wegen ihres Alters und der permanenten Anforderungen, irgendwelche Konzepte zu schreiben anstatt zu unterrichten, nicht mehr so belastbar sind und viel zu viele krank sind. Auch ist das Ziel der Senatsverwaltung nur eine Ausstattung mit 100 % der benötigten Lehrerstunden. Dabei wird über alle Schulen in einem Bezirk (60 in Reinickendorf) gerechnet, so dass es mit 100 % ohnehin seltenst klappt.
In unserem Programm finden Sie hierzu folgendes:
Das Land Berlin ist für Lehrer als Arbeitgeber wenig attraktiv. Die schlechte Schulverwaltung verschärft das Problem. Viele Lehrer gehen in andere Bundesländer. In Berlin sind zudem knapp 1.500 Lehrer dauerhaft krank. Da in Berlin ferner mit der Einstellung viel zu spät begonnen wird, können nicht alle offenen Stellen von der Senatsverwaltung besetzt werden. Die Konsequenz ist permanenter Unterrichtsausfall an Berliner Schulen.
Lösung: Der Unterrichtsausfall muss in einer Sofortmaßnahme durch die Besetzung offener Stellen und die Einstellung zusätzlicher Lehrer als Reserve für dauerhaft kranke Lehrer umgehend beendet werden. Dauerkranke Lehrer sollen in einer Wiedereingliederungsinitiative in geeignete Positionen vermittelt werden. Solange die anderen Bundesländer nicht bereit sind, die Verbeamtung von Lehrern aufzugeben, muss auch Berlin wieder zur Verbeamtung zurückkehren
Ich weiss nicht , ob Sie eine Schule in meinem Bezirk meinen, aber
unabhängig davon wäre es sinnvoll, wenn Sie sich mit Herrn
Jürn-Jakob Schultze-Berndt (Ihr WK-Kandidat der CDU) wenden, von dem
ich mit grosser Sicherheit davon ausgehe, dass er dem nächsten AvB
angeören wird. Er kann im Wege einer Anfrage dort für Klarheit
sorgen.Auch seine Ehefrau als Schulstadträtin in Reinickendorf kann
Ihnen weiterhelfen.
mit freundlichen Grüssen
Ihr
Andreas Gram