Frage an Andreas Dietze von Jeanette B. bezüglich Frauen
Sehr geehrter Herr Dietze,
in der Beantwortung der repräsentativen Fragen waren Sie nicht der Meinung, dass bei Wahlen die gleiche Anzahl von Männern und Frauen als Kandidaten aufgestellt werden sollte. Andererseits finden Sie es nicht zeitgemäß, dass ausschließlich über das Parteiensystem Kandidaten zur Wahl zugelassen werden. Für mich sind dies zwei widersprüchliche Aussagen?! Aus meiner Sicht sollte sogar repräsentativ prozentual nicht nur das Geschlecht, sondern auch noch ein Querschnitt durch die Gesamtbevölkerung bei der Kandidatenauswahl berücksichtigt werden, denn nur so entsteht ein Gesamtüberblick über Probleme, Nöte, Ansichten und Ideen. Ich bin ohnehin der Meinung, dass generell ein Parteien- oder auch Organisationssystem in der heutigen Zeit veraltet ist und diese Zeit ein zeitgemäßes Wahlsystem, aber vor allem eines zeitgemäßen Entscheidungssystems bedarf, welches die Einzelentscheidung als gesamtgesellschaftliche Entscheidung mehr in den Vordergrund rücken lässt. Ist man als ehemaliger Bürgermeister da nicht eher festgefahren, was gemeinschaftliche Entscheidungen betrifft, auch wenn diese unbequem sind?
MfG B.
Sehr geehrte Frau B.,
ich glaube nicht, dass wir so weit auseinander liegen.
Mit Wahlen haben Sie es letztlich in der Hand, wer wie jemanden vertreten soll.
Unbestritten ist, dass der Anteil von Mann und Frau bei jeweils ca. 50 % liegt. Rein statistisch müssen als viele Frauen Männer wählen, obwohl es auch Kandidatinnen gibt. Da stelle ich mir immer wieder die Frage, warum machen die das? Das Gleiche trifft auch auf den Gesamtquerschnitt der Gesellschaft zu. Rein theoretisch bräuchte jede Gruppe nur Ihre Gruppe wählen und schon hätten Sie einen repräsentativen Querschnitt. Die Menschen wollen es aber offensichtlich nicht so.
Glauben Sie wirklich, dass gemeinschaftliche Entscheidungen besser akzeptiert würden, als demokratisch legitimierte? Dies könnte nur durch einen Test (Versuch) herausgefunden werden.. Da bin ich ganz offen.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Dietze