Hallo Herr Birzele, inwiefern setzen Sie sich gegen die Umweltverschmutzung durch PFAS ein?
Warum setzt sich Robert Habeck als grüner Wirtschaftsminister nicht klar gegen Umweltverschmutzung durch PFAS ein, sondern folgen 1:1 der Sichtweise entsprechender Industrievertreter, die auf Kosten der Bürger & Umwelt profitieren?
Vgl:
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/pfas-chemikalien-kosten-100.html
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/pfas-chemikalien-lobby-100.html

Guten Tag Herr. L.
schönen Dank für die Frage. Kürzlich wurden stark erhöhte Konzentrationen sogenannter Ewigkeitschemikalien (PFAS) in der Ostsee festgestellt. Diese Stoffe stellen eine ernsthafte Bedrohung für Menschen und Ökosysteme dar. Genau deshalb richten wir Grüne unser besonderes Augenmerk auf dieses Problem. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und unser Parteivorsitzender Felix Banaszak haben mit einem Vor-Ort-Besuch die Dringlichkeit der Lage in der Ostsee unterstrichen.
Wir setzen uns entschlossen für eine umfassende Initiative gegen die Plastikverschmutzung und chemische Belastung von Nord- und Ostsee ein. Die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere ist längst an unseren Küsten spürbar. Studien gehen davon aus, dass mittlerweile bis zu zehn Prozent des Ostseesandes aus Plastik bestehen. Dieser Müll verbleibt jahrzehntelang im Meer und gefährdet Tiere und Ökosysteme. Auch der Meeresschaum enthält mittlerweile giftige PFAS, ein alarmierendes Zeichen.
Um diese Probleme an der Wurzel zu packen, wollen wir Küstenklärwerke modernisieren und besonders in Tourismusregionen Mehrwegsysteme ausbauen, damit saubere und natürliche Strände erhalten bleiben. Die Risiken durch PFAS und andere schädliche Chemikalien werden wir schrittweise reduzieren und ihre Nutzung dort schnellstmöglich beenden, wo sie durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden können. Mit gezielten Anreizen und einer Forschungsoffensive fördern wir nachhaltige Lösungen, um sie rasch marktreif zu machen. Zudem setzen wir uns für strengere EU-Grenzwerte für Chemikalien ein und kämpfen für ein internationales Plastik-Abkommen, das die globale Plastikproduktion reduziert und Recycling stärkt.
Um Eutrophierung sowie die Verschmutzung von Flüssen und Meeren einzudämmen, setzen wir auf ein verbessertes Abwassermanagement und die Reduzierung von Nährstoffeinträgen. Besonders gefährliche und schwer abbaubare Schadstoffe dürfen nicht mehr in den Wasserkreislauf gelangen. Gleichzeitig fordern wir, dass die Verursacher für die Folgen der Wasserverschmutzung zur Verantwortung gezogen werden. Deshalb wollen wir die Hersteller von wassergefährdenden Stoffen stärker in die Pflicht nehmen.
Viele Grüße
Andreas Birzele