Frage an Andreas Bärisch von Thomas N. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Nach OECD-Angaben liegt Deutschland bzgl. der Bildungsausgaben bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im unteren Drittel der OECD-Staaten. Auch die Bildungsqualität nimmt seit Jahren ab. Selbst das im deutschlandweiten Vergleich führende Bayern ist im internationalen Vergleich lediglich Mittelmaß, weit entfernt von Ländern wie Finnland oder Kanada. Der Zusammenhang zwischen Schulleistung und sozialer Lage ist nirgendwo so eng wie in Deutschland. Der Unterschied zwischen schwachen und starken Leistungen ist in Deutschland extrem ausgeprägt. Die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund gelingt in Deutschland deutlich schlechter als in allen vergleichbaren Ländern. Die Ursachen für diese Misere hat die PISA-Studie im letzten Jahr zweifelsfrei aufgezeigt: Schulsysteme, die auf Integration und individuelle Förderung setzen, sind leistungsfähiger als das dreigliedrige Schulwesen in den SchülerInnen frühzeitig aussortiert und ausgegrenzt werden.
Wie werden Sie sich im Bundestag für eine Bildungsreform einsetzen? Zwar ist Bildung grundätzlich Ländersache, jedoch hat der Bund Möglichkeiten der Steuerung und Koordinierung einer solchen Reform.
Sehr geehrter Herr Neubert,
als erstes möchte ich mich bei Ihnen für die gestellte Frage bedanken.
Die Schulbildung ist zur Zeit in Länderhand, aber meiner Meinung nach
gehört sie in die Hand des Bundes. Dies hätte einige grundlegende Vorteile:
* die Schulbildung hätte einen bundesweiten Standard
* Schulwechsel wären einfacher zu gestalten, da das Schulkind keinen
Stoff neu lernen muss
Des weiteren gehe ich mit dem Grundsatzprogramm der Piraten. Jedes Kind
ist ein Individuum und hat spezielle Bedürfnisse, Fähigkeiten und
Voraussetzungen. Es ist im jetzigen Schulsystem nicht möglich, ohne eine
Menge Geld in die Hand zu nehmen, einem Kind eine gezielte und auf seine
Bedürfnisse abgestimmte Schulausbildung zu garantieren. Daher setze auch
ich mich dafür ein Lernziele zu etablieren und die starren Lehr- und
Stundenpläne abzuschaffen. Denn es lässt sich einfacher auf ein Ziel
hinarbeiten, als eine Vorgabe nicht zu schaffen.
Bei der Schulbildung dürfen wir aber auch nicht die Bildenden vergessen.
Ich bin der Meinung dass jeder Lehrer in den Beamtenstatus versetzt
werden muss. Wenn unsere Jugend sieht, dass sie eine Chance hat im
Schulwesen ihren Weg zu gehen und nicht befürchten müssen eine andere
Vergütung zu bekommen wie ihre Kollegen aus anderen Regionen der Republik.
Ebenso soll der zur Zeit geltende Klassenteiler gesenkt werden. Ich
vertrete die Meinung dass in keiner Klasse mehr als 15 Schüler sein
dürfen, denn so hat der/die Lehrer/in auch die Möglichkeit gezielt auf
seine/ihre Schüler einzugehen und deren Bedürfnisse gezielt zu unterstützen.
Alles in Allem muss unser Schulsystem generalüberholt werden, damit
unsere Kinder eine bessere Bildung bekommen und unsere Lehrer nicht
verheizt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bärisch