Frage an Andrea Wicklein von Christian M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Wicklein,
Sie und ihre Partei möchten einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 EUR durchsetzen.
Wie wollen Sie verhindern, dass dies massiv Arbeitsplätze kostet? Gehen Sie davon aus, dass alle Arbeitgeber, besonders der familiengeführte Mittelstand, das Geld einfach so übrig haben und aus reinem Eigennutz den Angestellten nicht mehr zahlen? Wo sehen Sie sonst die Gründe, dass gerade in Brandenburg ein durchschnittlicher Mindestlohn von unter 8,50 erreicht wird?
Wie wollen Sie verhindern, dass Unternehmen, die durch den Mindestlohn gestiegenen Ausgaben über höhere Preise an die Verbraucher weitergeben?
Vielen Dank.
Ch. Meyer
Sehr geehrter Herr Meyer,
wir wollen, dass die Menschen von ihrer Hände Arbeit leben können. Es kann doch in einem so wohlhabenden Land wie Deutschland nicht sein, dass Menschen, die Vollzeit arbeiten danach zum Amt gehen müssen, um Ihr Gehalt aufzustocken, da sie sonst nicht in der Lage wären sich und ihre Familie zu versorgen. Diese Aufstockung bezahlt der Steuerzahler - also wir alle und subventionieren damit unterschwellig Arbeitgeber, die ihren Angestellten kein existenzsichernden Lohn zahlen. Mit einem Mindestlohn von 8,50 Euro würden deutschlandweit die Steuer- und Beitragszahler um rund 4 Milliarden Euro entlastet. Und ein Mindestlohn vernichtet keine Arbeitsplätze, wie Sie unterstellen: In 20 von 27 EU-Mitgliedstaaten gibt es einen Mindestlohn. Ein Arbeitsplatzabbau war nirgends zu beobachten.
Die Einführung des Mindestlohn würde zudem dafür sorgen, dass die Menschen mehr Geld in der Tasche haben und damit würde auch die Kaufkraft wachsen. Unternehmen, die gute Löhne zahlen werden gestärkt. Denn die sogenannte Billigkonkurrenz kann sie weniger unter Druck setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Wicklein