Frage an Andrea Wicklein von Axel D. bezüglich Umwelt
Inwiefern verhindern Sie, dass natürliche und unersetzliche Ressourcen, die Teil unserer Lebensgrundlage sind, in Zukunft nicht mehr verfügbar sind oder so teuer werden, dass sich einige Menschengruppen in der Welt diese nicht mehr leisten können. (zum Beispiel Phosphatknappheit, Wald oder Wasser)
Sehr geehrter Herr Dierich,
verlässlich, bezahlbar und nachhaltig - diese Attribute muss die Versorgung mit Rohstoffen erfüllen.
Bereits 2011 hat die SPD-Bundestagsfraktion ihre Vorstellungen zum Thema Rohstoffe vorgelegt. So fordern wir einen Aktionsplan zur Steigerung sowohl der Rohstoff-, als auch der Energie- und Materialeffizienz. Ressourcen- bzw. flächenschonende Produktion, die nicht auf fossilen Kohlenstoffquellen beruht, muss zur Regel werden - angesichts des Klimawandels ebenso wie mit Blick auf zurückgehende Rohstoffvorräte bei steigendem Bedarf.
Produzierende Unternehmen müssen schrittweise Energie- und Rohstoffmanagementsysteme einführen und die identifizierten Potenziale umsetzen. Deutschland braucht ein umfassendes Recycling- und Pfandsystem für Rohstoffe und Materialien. Handlungsbedarf besteht auch bei der Rohstoffförderung und -gewinnung sowie mit Blick auf die Erhöhung der Recyclingquoten für wichtige Rohstoffe und ein einheitliches Zertifizierungssystem für Rohstoffförderung und -handel entlang der gesamten Lieferkette. Bereits in der Diskussion zur Novellierung des Bundeswaldgesetz haben wir uns klar zu den ökologischen und ökonomischen Zusammenhängen bekannt. Mit unserem Antrag "Bundeswaldgesetz nachhaltig gestalten - Schutz und Pflege des Ökosystems für heutige und künftige Generationen" haben wir eine klare sozialdemokratische Position dem unzureichenden schwarz-gelben Konzept gegenüber. Wir wollen das Bundeswaldgesetz an die Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsstrategie anpassen. Denn wir sind von der Notwendigkeit überzeugt, das nachhaltige Nutzungsstrategien für Waldbiomasse entwickelt werden müssen. Zudem wollen wir prüfen lassen, welche Möglichkeiten bestehen, unbewirtschaftete Schutzgebietsflächen aus öffentlichem Wald dauerhaft zu sichern.
Wichtig sind auch zusätzliche Mittel für Forschung und Entwicklung, damit Rohstoffe in Zukunft ersetzt und ihre Rückgewinnung erhöht werden können. Deshalb werden wir endlich eine steuerliche Forschungsförderung einführen.
Ein schonender und gleichzeitig effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen stellt künftig eine Schlüsselkompetenz dar. Deutschland hat die besten Voraussetzungen, beim globalen Wandel hin zu einer ressourceneffizienten Wirtschaftsweise eine Vorreiterrolle einzunehmen. Folgende Maßnahmen stehen für uns zur Erreichung dieses Ziels deshalb im Vordergrund: Für den Bereich der nichtenergetischen Rohstoffe werden wir Programme zur Sicherung des Rohstoffbezugs, zum effizienten Einsatz von Ressourcen sowie zur Wirtschaftlichkeit des Recycling von Rohstoffen zielgruppenorientiert ausrichten. Dabei ist eine Abstimmung mit Unternehmen, Kommunen und kommunalen Spitzenverbänden, Kammern und Verbänden erforderlich.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen selbstverständlich gern zur Verfügung.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich am 22. September mit Ihrer Stimme unterstützen würden. Aber auf alle Fälle: Gehen Sie bitte wählen!
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Wicklein