Frage an Andrea Wicklein von David B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Wicklein,
Sie treten in einem Wahlkreis -bisher immer erfolgreich- an, der mit die höchste Dichte an in der Wissenschaft tätigen Wählern haben dürfte. Dennoch habe ich als interessierter Bürger bisher wenig von Ihnen zum Thema Forschung und Wissenschaft gehört. In dieser Hinsicht lassen Sie sich meinem Empfinden nach deutlich die Butter vom Brot nehmen von Ihrer CDU-Konkurrentin um das Direktmandat, die sich, wenn auch recht populistisch und allgemein, doch immer wieder zum Thema äussert. Sicherlich neigen gerade in den Kreisen der Wissenschaft viele Wähler eher dazu, Ihrer Partei die Stimme zu geben, aber dennoch wundert es mich, dass man von Ihnen so wenig zu entsprechenden Fragen zu hören bekommt.
Mit freundlichen Grüßen
David Bruhn
Sehr geehrter Herr Bruhn,
ich bedauere, dass Sie von meinen Aktivitäten im Bereich von Bildung und Forschung noch nichts vernommen haben. Das hole ich gern nach.
In meiner ersten Wahlperiode im Bundestag 2002 bis 2005 war ich ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung und Forschung des Bundestages. Dafür hatte ich mich bewusst entschieden, eben weil Potsdam die größte Wissenschaftsdichte Deutschlands hat. In dieser Zeit war ich bei allen 25 wissenschaftlichen Einrichtungen in Potsdam und Umgebung zu Gast und halte bis heute engen Kontakt. Die Vernetzung der einzelnen Einrichtungen lag mir besonders am Herzen. Deshalb war ich Mitinitiatorin und Mitunterzeichnerin bei der Gründung des Vereins proWissen e.V., der die wissenschaftlichen Einrichtungen in Potsdam repräsentiert.
Die Vertretung der wissenschaftlichen Einrichtungen meines Wahlkreises in Berlin habe ich immer als eine meiner wichtigsten Aufgaben betrachtet. So konnte ich erreichen, dass das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke Teil des Nationalen Diabeteszentrums sein wird. Außerdem konnte ich für den Forschungsstandort in Golm die Ansiedlung der Berlin Pharma AG unterstützen, die im Land Brandenburg Versuchspflanzen für die Malaria-Bekämpfung anbauen und in Golm produzieren.
Als Sprecherin für den Aufbau Ost in der SPD-Bundestagsfraktion war ich maßgeblich an der Durchsetzung der Forschungsprämie I und II für die neuen Länder zur besseren Vernetzung von Forschung und Wirtschaft beteiligt. Während der Föderalismusreform I konnte ich in letzter Minute gemeinsam mit den SPD-Bildungspolitikern erreichen, dass das geplante Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Bereich der Forschung gekippt wird. Denn ich weiß: Nur staatliche Hilfe verschafft der Wissenschaft in Ostdeutschland die Möglichkeit, ihre Potentiale zu entfalten, da die Aufträge aus der Wirtschaft dafür nicht ausreichen.
Inhaltlich habe ich mich für den Ausbau der Forschung für die industrielle stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe eingesetzt (siehe: http://www.andrea-wicklein.de/bundestag/nwr.htm ). Dafür konnte ich die Technologieplattform Brandenburger Bioraffinerien am 2. April 2009 ins Leben rufen.
Sicher ließe sich noch mehr erzählen. Ich hoffe, Ihnen damit einen Einblick in meine Arbeit für Bildung und Forschung gegeben zu haben. Mehr Infos gibt es auch unter: http://www.andrea-wicklein.de/bundestag/wissenschaft.htm
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Wicklein