Frage an Andrea Swoboda von Ludger W. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Swoboda,
was tun Sie angesichts der Tatasache, dass die Massentierzucht mehr Treibhausgase erzeugt als sämtlicher Transportverkehr auf diesem Planeten (wir haben nur diesen einen), für den Erhalt der Natur und gegen den schier unaufhaltsamen Missbrauch und die Verschwendung von unersetzbarem Leben? Hiermit sind gemeint die Vernichtung der Urwälder mitsamt aller darin existiereinden Arten (Flora ud Fauna), die Desertifikation, der Klimaschock, die durch dieses Verhalten täglich verhungernden 6.000 bis 43.000 Kinder, gegen den Massenmord in den vielen Tiermastanlagen usw. usw. usw.. Eine vegane Welt würde sofort den Welhunger und alle weiteren Untaten beenden.
Freundlichst,
L. W.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Unter dem Motto "Umwelt im Kopft" haben wir GRÜNE ganz bewusst den Schutz und den Erhalt unserer Natur an den Anfang unseres Wahlprogrammes zur Bundestagswahl gesetzt. Mehr noch: Umwelt und der Erhalt unserer Lebensgrundlage stehen bei uns im Zentrum der Politik. Denn wir Menschen sind auf sauberes Wasser, gesunde Böden und gute Luft angewiesen.
Die Entwicklung der industriellen Massentierhaltung ist ein großes Problem, das wir, seitdem unsere Partei besteht, nicht nur höchst kritisch sehen, sondern auch nach Kräften versuchen aufzuhalten. Die mit Massentierhaltung einhergehenden Konsequenzen - wie Co2 Anstieg, Überdüngung der Böden, Resistenzen gegen gefährliche Keime, Hunger in vielen Regionen der Welt, - sind darin eingeschlossen. Darum wollen wir die industrielle Massentierhaltung in den nächsten 20 Jahren beenden. Dazu streben wir einen Pakt für faire Tierhaltung an, eine Eindämmung des Antibiotikaeinsatzes uvm. Aus Klimaschutzgründen ist der Rückgang des Konsums tierischer Lebensmittel nur zu begrüßen.
In diesem Zusammenhang empfehle ich Ihnen den Besuch der Internetseite meine Kollegen Toni Hofreiter, der sich in seinem letzten Buch, höchstkritisch mit dem Thema „Massentierhaltung“ auseinandersetzt.
Auch für mich ist die vegane/vegetarische Ernährung einer der Schlüssel, um die eben genannten Dinge abzustellen oder zumindest in eine gute Richtung zu lenken. Für mich beginnt es mit einem umsichtigen, kritischen Kaufverhalten aller Dinge des täglichen Lebens aber auch darüber hinaus.
Hier engagiere ich mich als Kommunalpolitikerin z.B. stark für das Thema „Fairtrade“ und versuche auf kommunaler Ebene Verbesserungen für meine Heimatstadt und meine Region das Ruhrgebiet durchzusetzen.
Schon mit unserem Einkaufswagen treffen wir eine gute oder schlechte Entscheidung für unseren Umgang mit der Natur und den Menschen.
Gerade als Mutter zweier Söhne wird das von mir auch regelmäßig im Kreise der Familie thematisiert und diskutiert.
Ich bevormunde allerdings niemanden in seinen Entscheidungen, sondern versuche zu überzeugen und durch politisches Engagement hier ein Zeichen zu setzen.
Mit freundlichen, GRÜNEN Grüßen
Andrea Swoboda