Frage an Andrea Nunne von therese w. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Als Person, die in der Unterstützung Geflüchteter aktiv ist, erfahre ich immer wieder etwas über die Zustände in der ZEA in Rahlstedt. Hier ist unter Rot-Grün ein "waschechtes" Abschiebezentrum entstanden. Welche Haltung haben Sie dazu? Sehen Sie Bedarf, an den Bedingungen in der ZEA etwas zu ändern? Ich habe mein ganzes Leben nie etwas anderes als Grün gewählt. Diesmal überlege ich, meine Stimme einer anderen Partei zu geben, weil diese Art von "grüner Politik" die ich flüchtlingspolitisch erlebe, definitiv nicht meine ist.
Sehr geehrte Frau Walther,
die Zustände in der Zentralen Erstaufnahme (ZEA) in Rahlstedt halte ich aufgrund von persönlich gehörten Schilderungen und auch aufgrund von Zeitungsberichten (z.B. taz 09.11.2019) für unzumutbar. Gerade in Hinblick auf die Ausstattung verbleiben die untergebrachten Menschen dort viel zu lange. Es fehlt komplett die Möglichkeit der Privatsphäre.
Als Grüne setzen uns ein für eine menschenwürdige Flüchtlings- und Asylpolitik. Das Konzept der ZEA sehen wir nach inzwischen einem Jahr Laufzeit als sehr kritisch und wollen eine Neuaufstellung. Es sollten dringend leerstehende dezentrale Erstaufnahmen für die Unterbringung von Gruppen mit mehrmonatigem Aufenthalt vorgesehen werden (Menschen aus sicheren Herkunftsländern und sogenannte Dublinfälle). Hierfür werden wir uns in möglichen Koalitionsverhandlungen stark machen.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen beantworten und würde mich sehr freuen, wenn Sie weiterhin aus vollem Herzen grün wählen. Es gibt noch viel zu tun und wir freuen uns, über Ihre Unterstützung bei der Wahl aber auch darüber hinaus. Mitmachen ist bei uns erwünscht: https://www.gruene-hamburg.de/mitmachen/ - zum Beispiel in der Landesarbeitsgemeinschaft Migration und Flucht.
Viele Grüße,
Andrea Nunne
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