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Frage von Jan K. •

Frage an Andrea Nahles von Jan K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Liebe Frau Nahles,

ich hatte Ihnen anliegende Nachricht bereits am 1. März 2009 an Ihren Account im Deutschen Bundestag gesandt. Leider fanden Sie noch keine Gelegenheit zu antworten, so dass ich es auf diesem Weg noch einmal probiere. Vielleicht funktioniert es ja mit dieser Plattform hier.

Viele Grüße, Ihr Jan Kotira.

Sehr geehrte Frau Nahles,

in Berlin hat sich als Reaktion auf das seit dem Schuljahr 2006 verbindlich zu besuchende Schulfach "Ethik" die von den Kirchen, CDU und FDP unterstützte Initiative "Pro Reli" gegründet. In einem Volksentscheid am 26. April 2009 will sie durchsetzen, dass Religion und Ethik gleichrangig zum Wahlpflichtbereich gehören sollen.

Das Ziel der Initiative "Pro Reli" nach Einführung von Religion als ordentlichem Lehrfach auch an den Berliner Schulen im Rahmen einer Fächergruppe Ethik/Religion unterstütze ich nicht. Nach meiner Auffassung werden nur in einem gemeinsamen Ethikunterricht Toleranz und Respekt für andere Kulturen, Religionen und Weltanschauungen ausreichend gefördert und erfahren, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Überzeugungen gleichberechtigt vermittelt und nur hier erhalten alle Schülerinnen und Schüler eine grundlegende Bildung zu Fragen von Ethik, Religion und Menschenrechten.

Frau Nahles, Sie gehören zu den Unterstützern der Initiative "Pro Reli". Vor dem Hintergrund, dass es jedem Schüler möglich ist, neben dem Pflichtfach "Ethik" auch "seinen" Religionsunterricht zu besuchen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir die Gründe für Ihre Haltung darlegen könnten. Derzeit kann ich sie nicht nachvollziehen, mir ist insbesondere nicht klar, warum Sie als Mitglied der SPD nicht die Linie des Berliner Senats und der SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses unterstützen sondern offenbar mehr als Katholikin agieren. Ich bin davon überzeugt, dass die christlichen Kirchen das Anliegen des Volksbegehrens zutiefst für Ihre Zwecke instrumentalisieren.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Kotira (Berlin)

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kotira,

es ist richtig, dass ich das Berliner Volksbegehren befürworte, ich unterstütze es jedoch nicht aktiv. Ich mische mich auch nicht inhaltlich ein, da es allein eine Berliner Entscheidung ist.

Aus diesen Gründen gehe ich in diesem Forum jetzt nicht auf Ihre inhaltlichen Bedenken ein, denn sonst würde ich mich aktiv einmischen.

Beste Grüße
Andrea Nahles