Frage an Andrea Nahles von Werner P. bezüglich Bildung und Erziehung
Hallo und guten Tag Frau Nahles,
Ist es richtig, daß bei der geplanten Erbschaftssteuerreform, Geschwister mit 30 % Steuern, nach Abzug von einem Freibetrag in Höhe von 20.000,00 Euro, belastet werden sollen?
Das heißt dann für mich, sollte ich mein 50% Anteil von unserem Eigenheim an meine Schwester vererben, 39.000,00 Euro Erbschaftssteuer zu zahlen. Hierbei habe ich den Wert meines Anteils vom Eigenheim auf 150.000,- € geschätzt., abzüglich 20.000,- € Freibetrag.
Finden Sie es in Ordnung , daß im Erbfalle Geschwister und Enkel mit einem so hohen Steuersatz bedacht werden sollen?
Zählen für Sie Geschwister und Enkel nicht zum näheren Familienumfeld?
Sind Sie nicht der Meinung, daß es wie in meinem Falle besser wäre überhaupt keine Immobilie zu besitzen?
Dann das vorhandene Bargeld anderweitig auszugeben damit wären dann auch keine Erbschaftssteuern zu bezahlen.?
Ich bedanke mich für eine Beantwortung meiner Fragen.
Sehr geehrter Herr Pitsch,
entsprechend dem vorliegenden Gesetzentwurf ist für Geschwister (Steuerklasse II) ein Steuertarif von 30 % bis zu einem Wert des steuerpflichtigen Erwerbs in Höhe von bis zu 6 Mio Euro und ein Freibetrag i.H.v.20.000 Euro vorgesehen.
Dieser Gesetzentwurf befindet sich derzeit noch im palamentarischen Verfahren und die abschließenden Beratungen stehen noch aus. In den laufenden Beratungen werden auch die Steuertarife und -stufen der einzelnen Steuerklassen verhandelt, bzw. mögliche Verbesserungen zugunsten von Geschwistern und Nichten/Neffen.
Die endgültigen Regelungen stehen erst nach Beschlussfassung durch Bundestag und Bundesrat fest. Gemäß den Vereinbarungen des Koalitionsausschusses soll das Gesetz noch vor Ende diesen Jahres verabschiedet werden.
Bei weiteren konkreten Fragen wenden Sie sich bitte an meine Fachkollegen, z. B. meinen Kollegen Florian Pronold, denn ich bin im Bundestag Mitglied im Ausschuss für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik.
Beste Grüße
Andrea Nahles
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