Frage an Andrea Nahles von Patricia J. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Nahles ,
Ich bin staatlich anerkannte Erzieherin. Ich arbeite seit September 2005 an der Carl Orff Schule (Förderschule mit dem Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung) . Ich bin als pädagogische Fachkraft eingestellt und daher Angestellte des öffentlichen Dienstes. Mein Arbeitgeber ist die ADD. Ich habe seit 2005 jetzt genau 4 Zeitverträge und zum Sommer (20.06.2008) läuft der letzte aus. Ob ich weiterhin beschäftigt werde, ist ungewiss und mag keiner zu sagen. Man steht immer in der Wartestellung. Keiner sagt, ob es zu einer Neuanstellung kommt (Festvertrag), noch ob es eine befristete Stelle gibt. Dies geht vor jedem Vertragsende von neuem los und hat sich auch schon bis auf den letzten Vertragstag hingezogen. Man kann nichts planen und ist einer Willkür ausgesetzt, die nervenaufreibend und belatend ist. Trotz guter Leistungen steht man immer auf der Kippe zur Arbeitslosigkeit und dieses Jahr droht sie verstärkt. Die Schulleitung sagt, sie hätten keinen Einfluss auf die Stellenverteilung und könnten nichts sagen. Juristen der ADD würden dies entscheiden. Meine Fragen: Wie lange kann mich die ADD noch befristen (Kollegin hat 7 Jahre auf eine Festanstellung gewartet)?? Wie kann man sich gegen diese Ungewissheiten wehren?? Warum gelten dort andere Regeln wie in der freien Wirtschaft?? Kann ich denn in meiner Situation was gegen diese drohende Arbeitslosigkeit tun?? Die Tätigkeit als pädagogische Fachkraft ist sehr schön und ich würde gerne weiter (aber sicherer) in einer Förderschule arbeiten. An wen soll ich mich wenden?? Wer kann mir helfen??? Mir wird dieses Jahr geraten trotz wachsender Schülerzahlen mich an anderen Schulen zu bewerben (Keine Aussicht auf eine Stelle in der jetzigen Schule). Dort fängt dann die Neubefristung von vorne an und ich kann wieder warten. Ich finde dies ungerecht .
Grüße
Patricia Jahnke
Sehr geehrte Frau Jahnke,
ich bin keine Juristin und kann Ihnen keine rechtliche Beratung geben.
Sicher müsste in Ihrem konkreten Fall arbeitsrechtlich geprüft werden, ob ein sachlicher Grund für die Befristung vorhanden ist. Es ist m. E. nicht nachvollziehbar, warum die Schulleitung keinen Einfluss auf die Stellenverteilung hat. Unklar bleibt auch bei Ihrer Schilderung, ob die Förderschule die Förderung für die konkrete Stelle nur für den Befristungszeitraum erhält und es jeweils offen ist, ob weitere Gelder genehmigt werden.
Eine Prüfung kann von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht oder der Gewerkschaft erfolgen. Jeder Arbeitnehmer/jede Arbeitnehmerin kann den letzten Vertrag rechtlich überprüfen lassen. Eine Feststellungsklage beim Arbeitsgericht, dass es sich nicht um ein befristetes, sondern um ein Dauerarbeitsverhältnis handelt, müsste spätestens drei Wochen nach Ablauf der Befristung erhoben werden.
Beste Grüße
Andrea Nahles
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