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Frage von Franziska B. •

Frage an Andrea Nahles von Franziska B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Nahles,

beim surfen durch ihre Fragen und Antworten, fällt mir immer wieder ein angestrebter Mindestlohn von 7,50 Euro auf.

Hat sich jemals ein Abgeordneter die Mühe gemacht, nachzurechnen, was da Netto bei heraus kommt? Das sind gerade mal 890 Euro.

Wenn davon Miete mit Nebenkosten (wenn ich alleinstehend bin, kann ich mir nur noch 1 Zimmer leisten). Familie gründen, kann ich mir nicht leisten usw.).

Auto mit Benzinkosten ( weil ich nur 20 km zu Arbeit habe, fällt die Kilometerpauschale auch noch weg und mein Auto wird auch nicht besser davon. Wer bezahlt mir das nächste Auto? Öffentliche Verkehrsmittel kann ich leider nicht nutzen, wegen schlechter Verkehrsanbindung zum Arbeitsplatz).

Altersvorsorge, (die ich mir bei dem Gehalt nicht mehr leisten kann. Altersarmut droht auch mir.)

Versicherungen (hab ich nur das Allernötigste und hoffe es passiert nichts) kann ich mir nämlich auch nicht leisten.

Da brauche ich nicht mehr in den Urlaub, ins Kino oder mich mit Freunden zu einem Bier zu treffen, mein Konto wird so auch schon überlastet und am Ende des Geldes ist noch so viel Monat.

Es sollte mal darüber nachgedacht werden, dem arbeitenden Volk mal mehr Netto in die Hand zu geben, damit sich Arbeit in Deutschland wieder lohnt.

Frau Merkel hat doch nur noch einen Tunnelblick hinsichtlich Ihres ausgeglichenen Haushalts. Herr Steinbrück ist da auch nicht besser. Es wird total vergessen, dass wir doch durch unser Opfer das Alles geschafft haben.

Deshalb erwarten wir Bürger auch einmal wieder von dem Kuchen etwas abzubekommen.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Baulag,

ich denke, Sie haben beim Thema Mindestlohn etwas missverstanden.
Es geht nicht darum, einen Mindestlohn von 7,50€ verpflichtend für alle durch die Politik festzulegen.
Löhne werden zwischen den Tarifparteien Branchenbezogen ausgehandelt und so soll es auch bleiben.

Leider stellen wir in der Praxis immer wieder fest, dass viele Branchen und Unternehmen Löhne weit unter den von Ihnen zitierten 7,50€ ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlen. Das halte ich gelinde gesagt für eine Frechheit und Menschen unwürdig. Aus diesen Gründen gibt es Bemühungen, das Arbeitnehmerentsendegesetz auf weitere Branchen auszudehnen und das Gesetz über Mindestarbeitsbedingungen zu reformieren.

Wir wollen eine gesetzliche Grenze nach unten schaffen und keinen Grenze nach oben setzen! Damit niemand auch aus den von Ihnen geschilderten Gründen zu Dumpinglöhnen arbeiten muss.

Beste Grüße

Andrea Nahles