Frage an Andrea Nahles von Axel W. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Nahles,
aus eigenem Erleben möchte ich folgendes Problem ansprechen:
Im Jahr 2003 wurden in Deutschland rund 105.000 künstliche Befruchtungen vorgenommen. Die Zahl halbierte sich dann nahezu auf rund 59.000 nachdem die Bundesregierung die Kostenübernahme für eine künstliche Befruchtung 2004 auf 50 Prozent gesenkt hatte (Gesundheitsmodernisierungsgesetz - GMG). In der Folge wurden 2004 6.000 künstlich gezeugte Kinder geboren, 2003 waren es noch rund 16.000 (Quelle: Deutsches In-vitro-Fertilisations-Register).
Eine künstliche Befruchtung kostest z.B. ca. 5.000 bis 6.000 Euro pro Versuch (Quelle: http://www.kinderwunschzentrum-mainz.de ). Wie schon gesagt, übernehmen die Krankenkassen 50% der Kosten für die ersten drei Versuche. Ich bin eine Ausnahme, denn ich setze Leib und Leben für meine Heimat ein. Ja, ich bin (verheirateter) Soldat – mein Dienstherr (Deutschland) zahlt nichts hinzu, da er nur meine „Wehr- bzw. Dienstfähigkeit“ im Auge hat (da geht man gern nach Afghanistan in den Einsatz und wird vom Bundestag gelobt).
Bei den hiermit verbundenen finanziellen Belastungen (noch einmal: drei Versuche kosten zwischen 7.000 und 18.000 Euro) sind auch dem größten Kinderwunsch Limitationen auferlegt. Wenn die Politik die sinkenden Geburtenzahlen wirksam bekämpfen wollen, so sollten doch auch (und vielleicht in erster Linie) diejenigen unterstützt werden, die sich tatsächlich ein Kind wünschen. Ich schlage daher eine Übernahme der nicht durch die Krankenkassen erstattungsfähigen Anteile als staatliche Leistung vor.
Sozusagen „Kinderbauprämie“ statt „Wohnungsbauprämie“.
Schizophren ist: wir geben pro Jahr ca. 250 Mio. Euro für Schwangerschaftsabbrüche aus sozialer Indikation aus. Dagegen stehen nur 80 Mio. Euro, die durch das GMG eingespart wurden (Quelle: Deutschen Institut für Gesundheitsrecht).
Welche Meinung vertreten Sie zu diesem Problem? Was kann getan werden?
Vielen Dank für die investierte Zeit und möglichst besinnliche Feiertage!
Axel Weber, Mendig
Sehr geehrter Herr Weber,
ich habe mich wirklich immer sehr bemüht, alle gestellten Fragen in diesem Forum zu beantworten. Dies habe ich insbesondere persönlich am späten Abend und nachts getan. Wer sich die an mich gestellten Fragen anschaut, wird feststellen, dass es oft sehr umfangreiche sind, die man nicht nebenbei oder auf die Schnelle beantworten kann.
Bis ca. Februar nächsten Jahres werde ich hier keine Fragen mehr beantworten. Aufgrund meiner zwei neuen Funktionen (stellvertretende Parteivorsitzende / Arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion) ist es rein zeitlich derzeit nicht möglich, alle abzuarbeiten. Ich habe auch keinen Stab, dem ich dies übergeben kann und selbst wenn, würde ich dies nicht wollen, da ja Sinn des Forums ist, den Dialog selbst zu führen. Jedoch immer, wenn ich Stellung bezogen habe, zieht das eine Fülle von Nachfragen nach sich, als ob ich den ganzen Tag nur vor a-watch sitzen würde.
Ich kann nur bitten, diese Entscheidung zu respektieren. Wenn ich mich in alle meine neuen Aufgaben eingearbeitet habe, werde ich auch die Kommunikation in diesem Forum wieder aufnehmen.
Beste Grüße
Andrea Nahles