Frage an Andrea Nahles von Philipp W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Nahles,
Ich habe eine Frage bezüglich Ihrer Antwort vom 21.11.2007 an Fabian Ziegler. Dort schreiben Sie (Zitat): "Die Qualifikation sagt noch lange nichts über die Qualität der Arbeit des Abgeordneten aus."
Sind Sie nicht der Ansicht, dass ein Politiker, dessen Aufgabe es gegebenermaßen ist, das Volk, also in unserem Falle den Wahlkreis zu vertreten, eine gewisse berufliche Qualifikation benötigt, um eine bestimmte Situation überhaupt einschätzen zu können?
Ich möchte hierbei nur auf einige Abgeordnete verweisen, die über keinerlei berufliche Praxis außerhalb der beruflichen Politik verfügen;
meiner Meinung nach gibt es sogar einige Fälle, in denen sich Abgeordnete nur ungenügend mit der Materie auseinandersetzen.
Ich möchte in hiermit ausdrücklich niemandem zu nahe treten (deshalb auch hier keine Namen).
Ich möchte Sie bitten, mir eine begründete Stellungnahme zur Notwendigkeit einer beruflichen Qualifikation eines Berufspolitikers auf höchster Ebene (Bundestagssitzungsebene) zu senden.
Vielen Dank für Ihre Antwort
Philipp Weltzsch
Sehr geehrter Herr Weltzsch,
ich sehe das anders. Es kommt letztlich immer darauf an, wie der Abgeordnete sich in seine Aufgabengebiete einarbeitet und bereit ist, sich mit im Zweifel auch neuer Materie intensiv auseinanderzusetzen. Die Entscheidung, ob jemand eine gute oder schlechte Arbeit abliefert, ist subjektiv und macht sich bei Abgeordneten insbesondere oft daran fest, ob seine potentiellen Wählerinnen und Wähler seine Entscheidungen richtig finden. Meine Positionen finden z. B. ja auch nicht bei allen Anklang, was aber nicht im Umkehrschluss heißt, dass ich eine schlechte Arbeit mache. Eine berufliche Erfahrung entscheidet m. E. nicht zwingend über die Qualität dieser Arbeit. Im Einzelfall kann eine solche von Ihnen angesprochene Berufserfahrung hilfreich sein, aber ein Student, der in den Bundestag einzieht, ist wiederum auch sehr kompetent, wenn es z. B. um Hochschul- und Ausbildungsfragen geht.
Gruß
Andrea Nahles
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