Frage an Andrea Nahles von Thorsten S. bezüglich Soziale Sicherung
Frau Nahles,
"Soziale Sicherung muss an individuelle (Erwerbs-)Biografien anknüpfen. "
Zu folgendem Sachverhalt (s. auch Anfrage an O. Schreiner am 01.05.07) interessieren mich Ihre Meinung und Ihr Abstimmungsverhalten 2001:
"Vor zwei Jahren (gegen Ende meines Studiums) wurde bei mir eine chronische Darmerkrankung festgestellt, mit der ich weitgehend gelernt habe zu leben. Aufgrund eines gefragten Studiengangs, Auslandsstudium usw. war es gottlob auch kein Problem, eine sehr gut dotierte Festanstellung zu finden. Inzwischen Ende 20 und mit Berufserfahrung stehe ich nun vor einem Dilemma: Was passiert im Falle einer Berufsunfähigkeit, die momentan - Gott sei Dank - kein Thema ist, zumal die Erkrankung sich nicht notwendigerweise verschlimmern muß. Nach "Reform" des entsprechenden Teils der GRV entfiel die BUV ersatzlos, die politisch gewollte Antwort "Privatvorsorge" ist für mich jedoch mangels Kontrahierungszwang unerreichbar, so daß ich permanent mit sozialem Absturz rechnen muß, trotz Steuern und Abgaben (welche im Falle hochwertiger Leistungen etwa in der Daseinsvorsorge auch berechtigt sind, siehe Skandinavien). Ich bin nicht bereit, eine Familie (diese Frage wird aktuell) diesem Risiko auszusetzen, weswegen ich seit der (überraschenden) Diagnose und dem auftretenden BUV-Problem eine skandinavische Sprache erlerne und die Familiengründung auf den Zeitpunkt nach der Auswanderung verschieben werde. Dies ist die einzige Möglichkeit einer "Privatvorsorge", die mir eingefallen ist. In meinem Umfeld wird mir zugeraten, und ein Einzelfall bin ich auch nicht. Sehen Sie eine andere Lösung?"
Herzlichst, TS
Sehr geehrter Herr Schneider,
ich antworte Ihnen erst jetzt, da ich in Ihrem Fall nicht einfach so eine Antwort parat habe. Mein Kollege Ottmar Schreiner hat Ihnen ja auch im Sommer schon sehr ausführlich geantwortet. Ich kann Ihnen an dieser Stelle nur anbieten, dass Sie mir noch einmal an mein Büro eine Mail senden (andrea.nahles@bundestag.de ) und sobald ich Konkreteres sagen kann, bekommen Sie von mir eine Antwort. Ich hoffe, Sie können mit diesem Vorgehen einverstanden sein.
Gruß
Andrea Nahles