Frage an Andrea Nahles von Christian D. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Guten Morgen Frau Nahles,
als Bürger dieses Landes, bin ich mein Leben lang wohl behütet in Sicherheit aufgewachsen. Es gibt (relativ) wenige größere Gewalttaten, keine Hungersnöte und auch ,,...die Rente ist sicher." -Dr. Norbert Blüm 1986.
Nun gibt es nicht viel, was mir auf dieser Welt wirklich Angst macht.
Allerdings, lief es mir vor einigen Tagen kalt den Rücken hinunter: Die USA schicken eine Bomberstaffel und einen Flugzeugträger Richtung persischer Golf.
Ich habe Angst, nicht vor Einwanderung und auch nicht vor fremden Menschen, ich habe Angst vor Krieg, vor unvorstellbarem Leid, wie man es 2003 im Irak sehen musste.
Meine Frage halte ich nun kurz: Was würden sie und ihre Partei tun, sollte es zu einem unprovozierten Militärschlag seitens der U.S.A. gegen den Iran kommen? Stichwort Bomberstaffel, Arak.
Der Iran ist eine theokratische Diktatur, ein Staat in dem Frauen nicht die gleichen Rechte wie Männer haben, kurz gesagt, nicht sehr sympathisch.
Aber für mich gilt dennoch das Prinzip: Wer zuerst schlägt, der verliert.
Die IAEA bescheinigte dem Iran nun schon mehrfach, das dieser sich an das Atomabkommen halte und bis zum Teilausstieg auch gehalten habe.
Sehr geehrter Herr Detlefs,
besten Dank für Ihre Anfrage. Unser Außenminister Heiko Maas hat sich dazu klipp und klar geäußert:
"Gerade weil wir Iran misstrauen, brauchen wir das Abkommen. Es ist jedenfalls im Moment der sicherste Weg, den Iran davon abzuhalten, Atomwaffen zu bauen. Mit klaren Regeln und Kontrollen erreicht man mehr als mit Drohungen allein. Deshalb bleiben wir dabei: Die Welt ist mit dem Abkommen sicherer ist als ohne. Wir müssen gemeinsam mit unseren europäischen Partner alles tun, um militärische Auseinandersetzungen zu verhindern."
Sie können sich sicher sein, dass unsere Sicherheitspolitiker und Verantwortliche in Außen- und Verteidigungsministerium die Entwicklung in der Region genauestens beobachten und hinter den Kulissen alle erdenkliche tun, um eine Deeskalation zu erreichen. Von diesen Bemühungen liest man natürlich nicht in der Zeitung, das passiert hinter verschlossenen Türen, um den Erfolg nicht zu gefährden.
Beste Grüße,
Andrea Nahles