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Andrea Nahles
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Frage von Heinz F. •

Frage an Andrea Nahles von Heinz F. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Nahles

Habe einen Ausschnitt der Stuttgarter-Zeitung gelesen. Thema : "Langfristig wird die Arbeit verschwinden "! Autor US-Ökonom Jerey Rifkin. Er stellte die Prognose, daß 2010 nur noch 12 % der Menschen in Fabriken arbeiten werden. 2020 werden es weltweit aber nur noch 2% sein ! Er brachte das Beispiel der Stahlproduktion, die in der USA 1982 bis 2002 von 75 auf 102 Mill. Tonnen gestiegen ist und die Anzahl der Stahlarbeiter von 289.000 auf 74.000 zurückging ! Weiterhin sagte er, daß die Jobs immer mehr zurückgehen werden, duch die technische Revolution und sehr wenige neue Jobs nur noch entstehen können ! Meine Fragen dazu .: Wie reagiert eine SPD auf solche Zukunftsaussagen ? Kann dieses politische System mit den neu eintretenden Schwierigkeiten dann umgehen ? (Umverteilung der erarbeitenden erzeugten Produkte/Geldes, der in Privathand sich befindenden Unternehmen) Wie soll dann zwangsweise die arbeitslosen Bevölkerung, dann noch zukünftig ernährt werden ? Was hat es dann noch für einen Sinn, daß die SPD/CDU Regierung beschlossen hat, ab dem Jahre x , daß Rentenalter auf 67 Jahre hochzusetzen, außer daß man sie vorher geldlich drücken will ? Ist das die sogenannte, zukunftsorientierte Politik unserer Parteien ? Sie können jetzt diese Prognose des J.Rifkin negieren. Ich glaube trotzdem, daß dieser Mann durchaus recht haben kann. Ich glaube aber auch weiter noch, daß die Parteien, auch nichts vorbeugend verändern werden ! Leider !

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Feuerstein,

die von Ihnen erwähnten Aussagen zur Zukunft der Arbeit sind mir bekannt, insofern negiere ich diese nicht.
Sicher ist es richtig, dass industrielle Arbeitsplätze zurückgehen und auch nicht mehr alle Menschen in den so genannten ersten Arbeitsmarkt integrierbar sind. Aber ich teile nicht die Auffassung, dass damit weniger Arbeit an sich vorhanden ist und alle anderen Menschen per se arbeitslos sein müssen. Die Wandlungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt sind für jeden spürbar und sie treffen auch alle Generationen. Und selbstverständlich beschäftigt sich die SPD mit den daraus resultierenden Problemen und Herausforderungen. An dieser Stelle möchte ich ein Beispiel nennen, da der Platz für sämtliche Konzeptionen und Ansätze hier nicht ausreicht. Die SPD setzt sich für die sog. Sozialarbeit ein. Uns geht es hierbei um die Schaffung von Arbeitsplätzen in den Kommunen aus dem Zuwachs an notwendigen gesellschaftlichen Tätigkeiten, die nicht dem Profitprinzip unterzuordnen sind. Letztlich geht es darum, durch hervorragende Aus- und Weiterbildung Arbeit im gewerblichen Bereich und den angegliederten Dienstleistungsbereichen zu sichern. Im Bereich der erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren hier hervorragendes erreicht worden. Neben einem technologischen Vorsprung wurden 160 000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Zusätzlich müssen wir gezielt den Auf- und Ausbau von Dienstleistungen fördern. Dazu braucht es eine Neuordnung des Niedriglohnbereiches, wie die SPD in ihrer „Bremer Erklärung“ vorschlägt. Diese können Sie unter www.spd.de nachlesen. Die Integration aller Menschen in den Arbeitsmarkt ist und bleibt Ziel von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, auch wenn, Vollbeschäftigung heute nicht mehr bedeutet, dass jeder sein Leben lang in der gleichen Firma arbeiten wird.