Frage an Andrea Nahles von Monika F. bezüglich Frauen
Guten Tag!
Sehr geehrte Frau Nahles laut einer Studie des WEF World Economic Forums dauert es noch 217 Jahre bis es zu einer Lohngleichstellung bei gleicher Arbeit zwischen Frauen und Männern kommen wird! Das ist ein Skandal! Nun soll jetzt hier ein diesbezügliches Gesetz verabschiedet werden. Allerdings sollen nur Arbeitgeber mit mindestens 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Offenlegung der Löhne und Gehälter verpflichtet werden. Was bitte soll das denn? Sind Sie, bzw. ist die SPD an diesem halben Gesetz beteiligt und was werden Sie als Frau gegen diesen Gesetzesvorstoß möglichst umgehend unternehmen? Was bitte sollte denn daran richtig sein, die Gehälter oder Löhne von Männern nicht zu veröffentlichen, damit sie die Frauen die die gleiche Arbeit leisten nicht vergleichen können? Werden Sie das als einen wichtigen Punkt von einer neuen GroKo abhängig machen, das in jeglichem Bereich alle Löhne und Gehälter öffentlich gemacht werden müssen?
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichem Gruß M. F.
Sehr geehrte Frau F.,
es ist richtig, dass wir in der letzten Wahlperiode, das Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen verabschiedet haben. Wir haben damit ein wichtiges Vorhaben aus dem damaligen Koalitionsvertrag umgesetzt. Dafür hatten die SPD-Bundestagsfraktion und die damalige Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig an der Seite von Gewerkschaften und Frauenverbänden hart gekämpft. Insofern haben wir natürlich auch dafür gestimmt. In der Form ist das Gesetz ein Kompromiss mit der CDU/CSU. Aber natürlich wird das Bundesfrauenministerium die Wirksamkeit des Lohngerechtigkeitsgesetzes überprüfen. Dabei werden auch die Betriebe mit weniger als 200 Beschäftigten in den Blick genommen.
Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich über den Inhalt der Sondierungen derzeit keine öffentlichen Aussagen treffe.
Beste Grüße
Andrea Nahles