Frage an Andrea Nahles von Wolf H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Nahles,
Sie haben gefordert, bei der Krankenkenversicherung zur hälftigen Finanzierung zurück zu kommen.
Ich frage Sie, warum die SPD hier so bescheiden ist? Sollte man in der gegenwärteigen Situation nicht fordern, dass die Arbeitgeber die Finanzierung vollständig übernehmen?
Im europäischen Maßstab sind die deutschen Löhne sowieso zu niedrig und die deutschen Firmen deshalb zu stark, was sich in den enorm hohen Exportüberschüssen ausdrückt. Deutschland wird ständig von der EU aufgefordert etwas dagegen zu tun. In DM-Zeiten wäre so etwas durch Wechselkurse ausgegelichen worden, das muss heute durch politisches Handeln geschen. Eine solche faktische Lohnerhöhung wäre eine solche Maßnahme.
Viel Erfolg für sicher nicht leichten Aufgaben,
W. H.
Sehr geehrter Herr H.,
es ist richtig, dass die Zwei-Klassen-Medizin eines der großen strukturellen Probleme im deutschen Gesundheitswesen ist. Deshalb sind hier substanzielle Fortschritte, und die Betonung liegt hier auf Fortschritt, erforderlich: Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen zunächst wieder den gleichen Beitrag zur Gesetzlichen Krankenversicherung zahlen. Die unterschiedlichen ärztlichen Honorare für Privat- und Kassenpatienten müssen auf den Prüfstand.
Letztlich ist die SPD ja für eine Bürgerversicherung, denn Gesundheit darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Aus diesem Grund wollen wir eine gerecht finanzierte Bürgerversicherung. Wir brauchen eine gleiche Qualität für alle.
Beste Grüße
Andrea Nahles