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Frage von Stephan L. •

Frage an Andrea Nahles von Stephan L. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Nahles,

ich möchte mich über die Arbeit des Jobcenters Essen beschweren. Seit über einem Jahr bin ich arbeitssuchend. Viele Jahre habe ich für diverse Wach und Sicherheitsunternehmen gearbeitet. Da ich mich beruflich Neuorientieren möchte und ich mit 37 Jahren für eine betriebliche Zweitausbildung zu alt bin
(habe bei meinen Bewerbungen zig Absagen vorwiegend per E-Mail erhalten) strebe ich eine Umschulung zum Industriekaufmann an. Meine zuständige Arbeitsvermittlerin beim Jobcenter Essen teilte mir mit, dass Umschulungsmaßnahmen nur noch in Ausnahmefällen bewilligt werden; z.B. bei einem arbeitslosen Bergmann, der in seinem erlernten Beruf keinen Job mehr findet. Vom Beruf bin ich ausgebildeter Einzelhandelskaufmann. Da ich seit fünfzehn Jahren dort nicht mehr tätig war und im Einzelhandel überwiegend nur noch prekäre Arbeitsverhältnisse auf Teilzeit und 450 Euro Minijobbasis angeboten werden, ist der Einzelhandel für mich keine Option. Meine Frage hierzu: Was ist aus dem Prinzip Fördern und Fordern geworden? Zurzeit erhalte ich ALG II in Höhe von 713,79 EURO. Wie soll ein Mensch davon leben können?
Artikel 1 Grundgesetz besagt: " Die Würde des Menschen ist unantastbar." Warum wird in Deutschland millionenfach gegen diesen Artikel verstoßen?
Über eine zeitnahe Stellungnahme von Ihnen würde ich mich sehr freuen und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Stephan Luckaßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Luckaßen,

ich bin nicht der Meinung, dass in unserem Land "millionenfach" gegen Art. 1 GG verstoßen wird. Niemand will bestehende Probleme wegdiskutieren und gerade ich als Arbeits- und Sozialministerin weiß um manch schwierige Situation. Sie werden jedoch sicher nachvollziehen können, dass ich sowohl Ihre Situation wie auch die Arbeit des Jobcenters Essen nicht allein aufgrund Ihrer Schilderungen beurteilen kann. Ich kenne weder alle Fakten noch Sichtweisen.

Gern biete ich Ihnen an, dass Sie Ihr Anliegen direkt an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Wilhelmstr. 49, 10117 Berlin; E-Mail: info@bmas.bund.de) senden.

Beste Grüße
Andrea Nahles