Frage an Andrea Nahles von Nicole B. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Nahles,
ein Problem ist aus meiner Sicht,dass das einzelne Unternehmen von sich aus immer Versuchen wird die Kosten der Schwangerschaft zu vermeiden, abzuwälzen etc.( ggf.vorzeitiger Ausfall der Mitarbeiterin, zumindest temporäre Mehrbelastung von Kollegen, Ersatzsuche, Einarbeitung der Vertretung, Einarbeitung der Rückkehrerin...)
Das Einzelunternehmen ist gewinnorientiert und hat grundsätzlich keinen Anreiz
Kosten für die Gesellschaft (Schwangerschaften/Kinder) zu übernehmen.
Im Wettbewerb versucht es immer das der Wettbewerber diese trägt.
Eigenes Fallbeisp.:
Ich habe VWL/BWL studiert, bin 7 Jahre erfolgreich immer wieder aufgestiegen und war schließlich bei einem amerikanischen Konzern als Innendienstleitung. Leider war der Umsatz nicht wie erwartet jedenfalls wurden einige betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen zu denen auch ich zählte (vielleicht war auch bereits hier das Thema potentielle Schwangerschaft im Spiel?).
Nun heißt es mit 33 Jahren aus der Arbeitslosigkeit wieder neu sich ein-und hocharbeiten. Gut so spielt das Leben aber der Punkt weiblich macht es auf Grund des beschriebenen Anreizproblems ungemein schwerer.
Die Wahrscheinlichkeit auf mehr als ein Kind ist (zumindest wenn man es sich nicht leisten kann auf das Elterngeld zu verzichten) mit einem Schlag rasant gesunken.
Und dann, wenn mir ein Arbeitgeber eine Einstiegsmöglichkeit gibt, ist es dann fair direkt nach ein oder zwei Jahren wenn man sich gerade rechnet schon wieder den temporären Ausstieg durch Schwangerschaft anzukündigen? Ist das dem Arbeitgeber und den Kollegen gegenüber verantwortungsvolles Handeln?
Der Unternehmer gab die Chance und er ist am Ende der Idiot!?
Das wird er sich bei der nächsten weiblichen Einstellung im gebärfähigen Alter aber besser überlegen - und dann betrifft es vielleicht Ihre Bewerbung ;-)
Wie sehen Sie das Problem? Sehen Sie eine Möglichkeit die Kosten noch besser über alle Unternehmen zu verteilen? Ausgleichszahlungen?
Sehr geehrte Frau Böhnisch,
ich verstehe Ihr Anliegen nicht ganz. In erster Linie geht es darum, dass Kinder nicht der Grund sein dürfen, dass Frauen am Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden, wie es noch zu häufig vorkommt.
Beste Grüße
Andrea Nahles