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Frage von Nicole G. •

Frage an Andrea Nahles von Nicole G. bezüglich Familie

Frankreich und die Frau von heute

Viele Länder beneiden uns um die Fähigkeit der französischen Frauen, Arbeit und Mutterschaft zu vereinbaren. Im Jahr 2010 wurde der Schwellenwert von einem Kind pro Frau überschritten, und das ist den Frauen über dreißig, also den erwerbstätigen Frauen zu verdanken. Die Feststellung ist bezeichnend: Die Länder, in denen die Frauen am meisten arbeiten – die Beschäftigungsquote am Arbeitsmarkt in Frankreich übersteigt 80 % –, können die höchsten Fruchtbarkeitsziffern vorweisen.

http://www.ambafrance-de.org/Frankreich-bei-Geburten-Spitze-in

Dagegen ist es in Deutschland, wo die Bevölkerungszahlen rückläufig sind, für die Frauen schwierig und auch nicht gut planbar, Erwerbstätigkeit und Familienleben miteinander zu kombinieren. Die jüngsten Bemühungen des deutschen Staates, Krippenplätze zu schaffen und mit dem ersten Kind ein innovatives Betreuungsgeld einzuführen, waren bislang nicht erfolgreich.

Sehr geehrte Frau Nahles,

was ist bei den Franzosen anders als bei uns hinsichtlich Leben und Arbeiten?
Mir ist es nicht klar.

Können Sie Licht ins Dunkel bringen?

Mit freundlichen Grüßen, N. Grothey

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Grothey,

es ist richtig, dass bei uns vor allem Frauen von Benachteiligungen am Arbeitsmarkt betroffen sind. Dies wirkt sich letztlich auch auf die Rente aus. Aus diesem Grund reicht es natürlich nicht aus, auf mehr Krippenplätze zu setzen. Zum Betreuungsgeld hat ja nun das Bundesverfassungsgericht geurteilt.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sieht die Probleme auch und setzt sich für verschiedene Punkte ein, um eine wirkungsvollen Gleichstellungspolitik zu erreichen. Sie können sich auf den Seiten des Ministeriums darüber informieren, wie Frauen und Männern gleiche Verwirklichungschancen im Erwerbsleben eröffnet werden sollen: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Gleichstellung/frauen-und-arbeitswelt.html

Auch bei uns sollte es viel normaler sein, Kinder und Erwerbsleben zu verbinden und dies nicht als Gegensatz zu sehen.

Beste Grüße
Andrea Nahles