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Frage von Eleni D. •

Frage an Andrea Nahles von Eleni D. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Nahles,

ich beschäftige mich im Rahmen meines Abiturs ( 5. Prüfungskomponente)derzeit mit verschiedenen Aspekten der Organtransplantation. Zunächst konzentrierte ich mich darauf, die politische Herausforderung in diesem Themenbereich nachzuvollziehen. Diese Bestand einerseits darin, den technischen Fortschritt durch Gesetzgebung zu unterstützen und andererseits dabei moralische Aspekte zu berücksichtigen. Im Verlauf meiner Recherchen und Befragungen stieß ich auf ein grundsätzliches Informationsdefizit und durch aktuelle Ereignisse/Medienberichte auf hohe Unsicherheiten in der Bevölkerung. Dieses belegt auch der Rückgang von Organspendeausweisanträgen. Die gestiegenen "Werbemaßnahmen" der Regierung setzen im Schwerpunkt eher auf Verkaufsstrategien durch prominente Gesichter. Ich finde, dass die eigentliche Aufgabe - nämlich Aufklärung und Auseinandersetzung mit Leben und Tod - dabei in den Hintergrund rückt. Till Schweiger als "Gutmensch" bringt kein Licht in die intransparente Transplantationsmedizin, bzw. ungerechte Organallokation. Ich denke, eine gute und dabei objektive Aufklärungsarbeit verbunden mit glaubwürdigen Kontrollinstanzen in der Transplantationsmedizin, sowie dem Entgegenwirken des Organhandel könnten positivere Effekte hervorbringen und: LEBEN RETTEN. Letztendlich gilt es, das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in der Transpalantationsmedizin zu verbessern. Welche Maßnahmen sehen Sie zukünftig als politische Unterstützung zur nachhaltigen Verbesserung des Transparenzdefizits, um die Bevölkerung wieder zur Organspende zu motivieren? Oder sehen Sie hier kein Defizit? Auch diese Meinung würde mir bei meiner Arbeit weiterhelfen.

Vielen Dank für eine Rückmeldung.
Eleni Dalkeranidis

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Dalkeranidis,

alle im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen haben den gemeinsamen Antrag „System der Organtransplantation in Deutschland nachhaltig stärken: Konsequenzen aus den Manipulationen an Patientendaten in deutschen Transplantationskliniken” am 27. Juni 2013 beschlossen:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/138/1713897.pdf

Es geht darum, dass die Richtlinien der Bundesärztekammer unter einen Genehmigungsvorbehalt des Bundesgesundheitsministeriums gestellt werden sollen. Somit wird die staatliche Rechtsaufsicht über die Richtlinienerstellung gesichert. In einem nationalen Transplantationsregister sollen einheitlich und umfassend Daten erhoben werden. Damit soll die Organzuteilung stärker auf Daten gestützt und verbessert werden. Außerdem sollte die Kontrolle in der Transplantationsmedizin verstärkt werden. Neben dem bestehenden Verbot des Organhandels gelten künftig auch Manipulationen und Verstöße gegen die Richtlinien zur Organ-Zuteilung als Straftatbestand. Die Umstrukturierung der Deutschen Stiftung Organtransplantation soll weiterhin eng begleitet werden. Die Stiftung erhält eine stärkere öffentlich-rechtliche Ausrichtung, deshalb werden Bund und Länder künftig mit Sitz- und Stimmrecht im Stiftungsrat vertreten sein. Der Gemeinsame Bundesausschuss soll die Qualitätssicherung in der Transplantationszentren weiterentwickeln.

Darüber hinaus finden Sie weitergehende Informationen auf den Seiten der SPD-Bundestagsfraktion:

http://www.spdfraktion.de/presse/pressemitteilungen/organtransplantation-mehr-transparenz-st%C3%A4rkt-vertrauen

Beste Grüße
Andrea Nahles