Frage an Andrea Nahles von Heidrun S. bezüglich Senioren
Rentenreform mit 63 - eine fatale Reform für Bestandsrentner mit 45 Beitragsjahren und Abschlägen
Sehr geehrte Frau Bundesministerin,
Ziel war doch wohl allgemein und breit publiziert, Arbeitnehmer, die 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, sollen mit 63 Jahren ohne Abzüge in den Ruhestand gehen können, womit auch Gerechtigkeitslücken geschlossen werden sollen. In Begründung zum Gesetzentwurf heißt es “ Mit der abschlagsfreien Rente ab 63 werden die Menschen belohnt, die durch ihre lange rentenversicherungs-pflichtige Beschäftigung mit entsprechender Beitragszahlung das Rentensystem wesentlich gestützt haben. Sie sind bereits in jungen Jahren ins Arbeitsleben eingestiegen und haben über Jahrzehnte hinweg durch Beschäftigung, selbständige Tätigkeit und Pflege sowie Kindererziehung ihren Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung geleistet.” Für alle jene Bestandsrentner, die 45 und mehr Beitragsjahre haben und in den Vorjahren mit 63 Jahren mit Abschlägen in Rente gegangen sind und jetzt ausgegrenzt,ja bestraft werden ist das neue Gesetz ein Hohn, wird doch damit eine neue Ungerechtigkeit, vergleichbar mit der bisherigen Mütterrente geschaffen, die nunmehr berechtigterweise auch reguliert wird. Das ist ein fatales Signal und man muss sich fragen, wieso die SPD diese neue Rentenreform mit 63 instrumentalisiert, um “ihre Rente mit 67” allgemein in der Bevölkerung vom schlechten Eindruck her abzumildern. Nicht nur ich frage mich, was es für beförderten, begrenzten Personenkreis in den nächsten nur 12 Jahren notwendig macht, ein bestehendes gutes Gesetz für besonders langjährige Versicherte, d.h. Rente ohne Abzug bei 45 Beitragsjahren im Alter von 65 Jahren zu ändern! Für den sicher mit der beabsichtigten Zielstellung "anzuerkennenden Personenkreis" hätte ich von den Gerechtigkeit äußernden SPD-Politikern eine geeignetere und auch gerechte Lösung erwartet. Ich bin jedenfalls enttäuscht.
Mit freundlichen Grüßen
Heidrun Straube
Sehr geehrte Frau Straube,
ich kann Ihren Äußerungen keine direkte Frage entnehmen. Ich finde jedoch, das Rentenpaket ist gepackt mit ganz konkreten Verbesserungen, die direkt bei den Menschen ankommen, die sich reingehängt und angestrengt haben. Dieser Einsatz muss auch in der Rente mehr wert sein als bisher. Die Rente wird dadurch gerechter. Sollten Sie darüber hinaus konkrete Fragen haben, die meine Tätigkeit als Bundesministerin betreffen, bitte ich sie, diese direkt an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Wilhelmstr. 49, 10117 Berlin; E-Mail: info@bmas.bund.de ) zu senden.
Beste Grüße
Andrea Nahles